Autotest
Toyota Corolla Verso 2.0 D-4D Fahrbericht
Im Land der früh aufgehenden Sonne ist auch der Lebensrhythmus ein anderer. Schon nach 28 Monaten Bauzeit präsentiert Toyota die nächste Generation Corolla Verso – mit mehr Raum, sieben Sitzen und raffinierter Elektronik an Bord. Fahrbericht: Toyota Corolla Verso Executive 2,0 D-4D.
Der Corolla, millionenfach gebaut, bewährt und solide, ist der Käfer Nippons. Er läuft und läuft und läuft und ist das meist verkaufte Auto Japans. Verso steht im Toyota-Programm dabei für mehr Raum und Variabilität, der Modellzusatz Executive für die Topausstattung und die etwas unglückliche Kennung 2,0 D-4D im Typenschild dafür, dass auch japanische Hersteller begriffen haben, dass es mit spät lancierten, aber zugkräftigen Selbstzündern im Programm besser läuft in Deutschland.
So hängt der mit 129 PS nominell stärkere 1,8 Liter-Benziner zwar spritziger am Gas, was die sofort fühlbare Kraft angeht, kann er dem 116 PS leistenden 2,0 Liter Common-Rail-Diesel (der nicht mehr ganz zeitgemäß nur die Abgasnorm Euro 3 erfüllt) jedoch nicht das Wasser reichen.
Der 1,8 VTT-i tönt bei Drehzahlen jenseits von 5.000/min zwar eindringlich-sonor, mit fülligen 280 Newtonmetern schon ab 2.000/min spricht der recht laufruhige, hinauf bis 5.000/min drehende Selbstzünder jedoch ein unzweifelhaftes Kraftwort darüber, wer die idealere Besetzung im 4,36 Meter langen und 1,6 Tonnen schweren Raummobil Verso ist.
Mit gleich sieben Sitzen reizt Toyota das Konzept, das erneut gegen die MPV-Konkurrenz von Ford, Opel, Renault und VW (Focus C-Max, Zafira, Scenic und Touran) antritt, bis kurz an die Heckklappe aus.
Wer hier sitzen muss, sollte vor allem eins sein: Kind. Was im Alltag bedeutet, dass das hintere Großmuttersitzpaar im Kofferraumboden versenkt wird, weil Raum für Koffer nur dann real existiert (Kofferraumvolumen 423 Liter).
Versinkt nach nur drei Handgriffen auch die Mittelreihe im Fahrzeugboden, sind es gar 1563 Liter. Der größte Vorteil des Sitzsystems Easy7, bei dem immerhin fünf Sitzplätze im Boden versenkt werden können, ist jedoch: Selbst wenn das maximale Gepäckraumvolumen benötigt wird, können im Gegensatz zu konventionellen Konstruktionen alle Sitze an Bord bleiben.
Das Interieur ist rational, aber wertig in Schwarz und Silber gehalten. Da die A-Säulen weit nach außen gerückt sind, genießt die Besatzung vorne in halb hoher Sitzposition unverbaute Panoramaausblicke. Viel Glas in der Flanke gestattet unverstellt den Schulterblick.
Das tief ausgeschnittene Heckfenster hilft beim Einparken genauso wie das aufwendige, und bei der Executive-Ausführung serienmäßige Kamerasystem, mit dem der Raum vor, seitlich und hinter dem Fahrzeug via Zentralmonitor vom Fahrerplatz überschaut werden kann. Ob auf den sehr hilfreichen Einparksensor (350 €) verzichtet werden kann, ist vor allem eine Frage der persönlichen Präferenzen.
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