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Suzuki Jimny 4×4: Jeep pur

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Der Jimny passt in die Zeit, weil er in die Parklücke passt. Mit 3,70 Meter Länge, 1,71 Meter Höhe, senkrechtem

Suzuki Jimny, kleiner Geländewagen

Dachsäulenlayout und tiefen Fensterflächen ist er übersichtlich wie ein Fahrzeug aus vergangener Zeit. Und auch sonst fährt er sich so wie damals: nicht leise, nicht komfortabel, nicht modern. Genau das, diese Konzentration aufs Wesentliche, macht seinen Charme.

Die Sitzposition ist hoch. Also sieht man gut. Das Design ist kastig. Also sieht man noch besser. Gerade hinten herum wegen der dünnen C-Säulen und der absoluten Gewissheit eines steil abfallenden Hecks.

Vermisst man den Einparkpieper oder die Rückfahrkamera? Kaum. Nicht alles, was heute notwendig erscheint, ist es tatsächlich.

Typisch 4×4: der Kaltstart des 1,3 Liter. Noch verschnupft, tief schnaufend, aber bullig ausatmend erwacht der 16-Ventiler zum Leben. Der lange Schalthebel mit simpler Gummimanschette wirkt antiquiert, lässt sich aber flott durch die fünf Schaltgassen hebeln.

Suzuki Jimny Test: Schaltung, Getriebe

Nicht stubenrein ist die Brummfrequenz, die der 86 PS starke Vierzylinder bei etwa 2.000 Umdrehungen in die hintere Seitenverkleidung schickt. So oder so zetteln die fünf Gänge zumeist ein hohes Drehzahlniveau an.

Sein maximales Drehmoment von 110 Nm feiert der Antrieb erst bei 4.100 Umdrehungen ab. Seine maximale Kraft steht erst bei 6.000 U/min an. Die nach dem Beschleunigungstest stinkende Kupplung macht deutlich, dass man sich das letzte Ausdrehen am besten spart. Bringt auch wenig.

Bis 100 Stundenkilometer lässt sich der Zeiger des Tachos 14,1 Sekunden Zeit. Bei 110 Km/h dreht der einzig lieferbare Jimny Motor mit 3.800 Touren, und das ist gut so.

Zwar geht Suzuki Jeep auf dem Tacho fast 160 (Datenblatt: 140 km/h), aber dann wird’s richtig laut, zappelig und der Verbrauch steigt. Auf mehr als die 8,3 Liter Super im Testverbrauch. Gemäß der alten Regel: hoher Aufbau, hohe Geschwindigkeit, hoher Verbrauch.
Leichtes Auto auf der Waage, leichtes Spiel im Gelände.

Eine Servolenkung vermisst hier niemand. Wegen des von den Kilos unbelasteten Handlings – Leergewicht: 1135 Kilogramm – in Kombination mit der nur 1,6 Meter breiten Karosserie, die noch durchpasst, wo andere schon hängen bleiben. Auch der Wendekreis von nur 9,8 Metern macht den Jimny zum Star im engen Forst.

Suzuki Jimny, 4WD, 2WD, 4WD-L

Genauso der zweckgerichtete, einfach gestrickte Geländeansatz: nix Geländeprogramm, nix Luftfederung, nix Bergabfahrhilfe, drei Schalter vor dem Schalthebel und das war´s. „2WD“ und Heckantrieb für die Straße, „4WD“ mit über das Zwischengetriebe zugeschalteter Vorderachse fürs Gelände und „4WD-L“ fürs Grobe.

Die Abstimmung ist von der absorbieren wollenden Art. Wie weit die Federwege gehen, offenbart ein statischer Ruckeltest auf dem Parkplatz – links, rechts, links, rechts …

Der hochbeinige Jimny schwankt wie die Fackel im Sturm. Schnelle Kurven visiert der Japanerr mit weichen Knien an. Tief eintauchend, massiv untersteuernd und deutlich auf Lastwechsel reagierend geht er durch die Biegungen.

Suzuki Jimny: Kofferraum, trunk

Gelände ist und bleibt der Auftrag. Mehr als ein Feldweg und ein Verbotsschild mit schlechtem Gewissen ist hier zwar selten drin, aber man könnte ja, wenn man wollte. Auch das macht, neben dem weiterhin fairen Einstiegspreis von 16.300 Euro, den Reiz. Beim urigen Geländewagen von gestern noch mehr als beim modernen SUV von heute.

 

Weitere Infos zum Suzuki Jimny

https://www.suzuki.de/

 

 

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