Subaru BRZ 2.4i Sport Test: Der Richtige

Was sagt der Autotester im Test über den Subaru BRZ?

Du darfst jedem Marketingtypen mißtrauen, der Dir etwas von Sportlichkeit, Dynamik und Jugendlichkeit vorschwafelt. Wenn er Dir von einem brandneuen Familien-SUV erzählt. In diesem Subaru glaub ihm. Der BRZ 2.4i Sport ist als Typ eine ehrliche Haut. Kein Geschwafel, nur direkte und ehrliche Ansagen. Wir verstehen uns sofort. Besser als im Vorgänger. 

Der Subaru BRZ ist und bleibt ein Gemeinschaftsprodukt von Toyota (Test Toyota GT86) und Subaru (Test Subaru BRZ). Sportlichkeit hat Priority gebucht. Schalten: kurze, hart-metallische Schaltwege. Kuppeln: kräftig einrückend. Lenken: oder mit dem Gaspedal. Mit dem langen Handbremshebel lässt sich nachhelfen.

BRZ-Sonar

Du stehst auf Komfort und bist auf der Suche nach einem komfortablen Auto? Falscher Film. Die Geräusche aus den vorderen Radkästen zeugen von wenig Dämmung und wenig Kilos. Die Goodyear Winterreifen des Formats 215/40 R18 rollen im Test nicht zimperlich ab.

Die Pneus sind über rauem Belag das BRZ-Sonar und holen die Straße rein. Gut für die Rückmeldung, weniger für den Komfort. Die gerade überrollte Bodenrille schlägt erst auf der Vorderachse ein, dann über den hinteren Sitzen. Mit dem Tempo aufnehmen wird’s besser.

Die Lenkung arbeitet direkt. Das Einlenken ist präzise. Die Rückmeldung erfolgt unmittelbar. Die Lassos heißen im heckgetriebenen BRZ Gaspedal, Bremse und Verstand. Der Motor macht den BRZ 2.4i Sport zu dem, was er in der ersten Generation mit zwei Liter Hubraum und 200 PS Leistung noch nicht war. Zu einem Sportwagen mit einem kräftigen Motor. 

Aus Spaß am Boxern

2,4 Liter Hubraum, 234 PS Leistung, 97,5 PS Literleistung. Damit geht mehr und es kommt deutlich mehr Motorfreude auf. Die gut abgestimmten Drehzahlsprünge des 6-Gang-Schaltgetriebes machen im Subaru BRZ 2.4i Sport Lust auf mehr. Vergesst den 2.4i Sport ES und sein 6-Gang-Automat. Der kostet 0,6 Sekunden im Standardsprint und 10 km/h in der Spitze

Der Boxermotor benötigt dank 0,4 Liter Hubraumzuwachs nicht viel Drehzahl, um akustisch zu gefallen. Er klingt mit seinem boxertypischen Trommeln bereits bei 2.000 Touren gut. Die 250 Nm sind bei 3.700 Umdrehungen produziert. Am im Vergleich zu einem Turbomotor späteren Drehzahl-High bemerkt man, dass hier klassische Verbrennung abläuft. 

Bei höheren Drehzahlen kommt der Boxermotor nochmals auf.  Ab 7.000 U/min steht die volle Leistung an den Hinterrädern an. Bis 7.500 U/min dreht der Vierzylinder hoch und wirkt alles andere als unglücklich dabei. Da steckt Drama drin. Laufruhe in der Stadt, sägend, angefeuert vom Soundkontrollsystem im Finale. Voll auf die Ohrmuschel – Holdrio!

Mal links, mal rechts, mal quer

Holdrio, die Kurve ruft! Mit 1.275 kg Gewicht nimmt es der 2,4-Liter-Vierzylinder locker auf. Tempo 100 ringt er auf der Geraden in 6,3 Sekunden nieder. Bei einer Geschwindigkeit von 226 km/h liefern sich die Motorkraft und der Luftwiderstand den Patt. Kurve oder Gerade, egal, wer Subaru BRZ 2.4i Sport fährt, hört nicht gerne auf und steigt nicht gerne wieder aus.

Bei nasser Fahrbahn macht es beim Gas geben am Kurvenausgang viel Sinn, nicht mit einem Mal alle Pferde auf der Hinterachse loszulassen, wenn aus der Fahrtrichtung nicht die Gegenrichtung werden soll. Hartes Zurückschalten vom 3. in den 2. Gang provoziert mit dem Lastwechsel schon mal ein kurz austretendes Heck – danke ESP.  ESP aus? Trackmodus an? Spannung ist Teil des Konzepts. Querfahren ist besser als Querdenken.

Fahrzentrale

Manches sieht im BRZ Cockpit viel edler aus, als es sich anfasst. Etwa die drei Drehregler der Klimatisierung oder die fünf Tasten darunter. Damit kann man gut leben. Die Bedienung geht absolut geradlinig vonstatten. Das 7-Zoll-Digitalcockpit zeigt so klar wie kontraststark an. Drehzahl und Tempo stehen im Mittelpunkt. Mit Hilfe der weitwinkeligen Rückfahrkamera kann man dem Motor im Winter beim Warmmachen zuschauen, wenn vom kernigen Doppelauspuff am Heck Rauchschwaden aufsteigen.

Die Menüs auf dem zentralen 8-Zoll-Touchscreen sind Subaru-like klar geordnet, das Infotainment intuitiv bedienbar. Von der Multimedia und Konnektivität ist der Subaru BRZ der 2. Generation dran am Zeitgeschehen. Das Smartphone wird über Apple CarPlay oder Android Auto ins Infotainment eingebunden. Im Cockpit finden sich zwei USB-Anschlüsse. Das DAB-Radio zählt sechs Lautsprecher.

Mit Automatik mit voller Assistenz

Die Sicherheit erhielt ebenfalls ein Update mit Assistenzsystemen wie dem Totwinkel-, Spurwechsel- und Querverkehrassistenten. Aber nur den Subaru BRZ Sport 2.4i ES mit Automatik erhält man mit dem vollen Sicherheitsprogramm. Samt Notbremssystem mit Kollisionswarner, ACC-Tempomat und Spurhalte- und Spurleitassistent.

Vernünftig Sport

Und sonst noch was? Der relativ große Wendekreis von 11,4 Metern lässt sich im Subaru BRZ mit einem herzhaften Sprung aufs Gaspedal eindampfen. 237 Liter Kofferraumvolumen taugen auch für Koffer, wenn es nicht die für den Überseeurlaub sind. Der Verbrauch killt Vernunftgedanken nicht. 8,8 Liter/100 km verspricht Subaru. 8,5 Liter Super Plus genehmigt sich der BRZ 2.4i Sport mit manuellem Schaltgetriebe im Test aus dem 50 Liter großen Tank.

Warum gerade den?

Und auch der Preis macht Dich nicht fertig: 38.990 Euro plus 5 Jahre Fahrspaßgarantie. Es gibt Autos, die so richtig sind. Der Subaru BRZ der zweiten Generation zählt zu dieser seltenen Gattung. Das macht ihn begehrlich und begehrt. Wann das BRZ-Kontigent für 2024 ausverkauft ist, scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Warum, das ist nicht schwer zu begreifen.

WEITERE INFORMATIONEN ZUM Subaru BRZ

https://www.subaru.de