Autotest
Smart Forfour 1.5 cdi im Test: For me? For you?
Ein Fortwo in der Doppelung: mehr Leistung, mehr Sitzplätze und mehr Raum. Doppelt soviel Auto, aber gut gespart? Der Smart Forfour 1.5 cdi mit 95 PS Dreizylinder-Diesel und Fünfgang-Schaltgetriebe im Test.
Warum man schon nach einer Minute Radio hört? Vielleicht weil die Finger ganz kindlich sofort die Regler der cool schimmernden Radiokonsole betatschen wollen. Oder wegen des metallisch-hell schnurrenden 1,5 Liter-Diesels, der eben nicht besser klingt als das schön gemachte und gut klingende Radioteil.
Eher schon weil eben alles (Sitzposition, Bedienung, Raumgefühl) sogleich passt. Ungewöhnlich für den Hersteller sind die zwei Plätze dahinter: Zu Dritt im Smart reisen, hieß bis vorkurzem, Menschen entweder auf dem Beifahrersitz zu stapeln (Roadster), oder sie wenig artgerecht auch mal hinter die Sitze zu verbannen (Fortwo). Größere Familien fuhren niemals Smart – zumindest nie einen einzigen allein.Ein Ur-Smart als Erstwagen war Verhütungsmittel mit anderen Mitteln.
Der profamiliare Forfour betont seine Bestimmung dagegen nicht allein schon im Modellnamen („Fürvier“, so der reteutonisierte Anglizismus), sondern verweist mit fast provozierenden Spaltmaßen der „Tridion“-Sicherheitszelle ganz augenscheinlich auf für Smart neue Größen: fünf Türen und vier Sitzplätze.
Derjenige, der im Fond die Beine von sich strecken darf, wenn die variable Rückbank in hinterster Position einrastet (nun passen nur noch zwei statt drei Wasserkästen dahinter), bezweifelt dass ein Polo den 3,75 Meter-Smart um 15, ein Golf ihn gar um 45 Zentimeter überragt.
Klasse Sitzposition auch hinter dem Multifunktions-Lenkrad. Der Rücken versinkt freudig im Gestühl, nur der Hintern sollte nicht zu breit sein, sonst geht es auf der kurveninneren Sitzwange durch die flott genommenen Kurven.
Der Fahrer darf bei der Bedienung von Hebeln, Schaltern und dem Bordcomputer auf seine Intuition vertrauen und nicht darauf, dass er wieder mal ganz und gar nicht weiß, wo das Bedienhandbuch nun schon wieder steckt (etwa im brauchbaren Handschuhfach – beleuchtet).
Das Zündschloss sitzt in klassischer Position (und nicht auf der Mittelkonsole). Drumherum scharen sich neckische Warnleuchten, kugelige Anzeigesatelliten (Wassertemperatur, Uhr) kanonenrohrartige Belüftungskanäle (Klimaanlage: 900 €; Serie ab Passion) und fröhliche Konsolen.
Nicht so lustig ist, dass man die breite C-Säule beim Sondieren des Rückraums, ohne dass Spiegel beim Rangieren noch helfen können, voll in den Blick gestellt bekommt – der dabei beim Einparken mit geöffneter Tür entstehende Eindruck für Außenstehende: Das hätte man ihm in der Fahrschule besser beibringen können.
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