Autotest
Range Rover Sport SE SDV6 Test
Die Heilung des Problems heißt: elektrische Sitzverstellung – ein Pflichtprogramm bei der Bestellung. Die Kritik an der per Hand zu öffnenden Heckklappe fällt da milder aus und hat ganz schlicht etwas mit der hohen Bauart des SUVs zu tun: Das Schließen der hoch angeschlagenen Klappe ist für Kleine eine Großtat.
Die elektrische Heckklappe mit zu ordern, ist daher kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. An anderem freut man sich wieder ungetrübt. Beispielsweise als Papa über die schnelle Aktivierung der Kindersicherung auf dem Oberteil der Türverkleidung oder über die Direkttaste auf dem Touchscreen für die Monitorabschaltung nachts.
Einsteigen, abschalten. Range Rover Sport fahren gehört zu den entspannenden Dingen im Leben. Wegen dem souverän absorbierenden Fahrwerk, der smoothen Servolenkung, den bequemen Ledersitzen, der effektiven Geräuschdämmung und dem hintergründig säuselnden Dreiliter-Dieselmotor, den die Achtgang-Automatik mit sanften Schaltwellen entspannend im Flow hält.
Der neue Motor ist der bullige Sechszylinder des Vorgängers, jedoch mit nun 292 statt 256 PS Leistung. Der SDV6 steht mit 600 Newtonmeter Drehmoment, die schon ab einer Drehzahl von 2.000 Umdrehungen an den vier Antriebsrädern anstehen, satt im Futter.
Wird manuell geschaltet, wird die aktuelle Schaltstufe unübersehbar groß zwischen Tacho und Drehzahlmesser eingeblendet. Notwendig ist der manuelle Betrieb selten, denn der Sport heißt zwar „Sport“, aber sportliche Fahrweise entspricht trotz 21 Zoll-Rädern mit aufgezogener 275/45er-Bereifung auch in zweiter Generation nicht seinem Grundnaturell.
„Terrain Response“ adaptiert den Sport variabel an der Scholle. Hinter dem Automatikwahlhebel lässt sich der Range mit der hilfreichen Unterstützung auf das Gelände einpegeln. In sechs verschiedenen Modi, mit der Bergabfahrhilfe und „Low“ für das Kriechen im schweren Gelände.
Plastisch dargestellt in den drei Untermenüs der „4×4 Info“, die das aktive Geländeprogramm anzeigt, mit dem Kompass die Richtung weist und im schweren Gelände über den Stand der Dinge informiert: Darüber, ob gerade ein Rad den Bodenkontakt verloren hat und über den Lenkeinschlag.
Im nächsten Bedienblock dahinter finden sich dann die Schalter für die Straße. Der DSC-Schalter, der Regler für die Luftfederung, mit der sich die Karosse liften oder absenken lässt, und der Schalter zum Deaktivieren von Start-Stop. Dahinter die elektrische Parkbremse.
Wieder mal der britischste und eleganteste Auftritt der Klasse. Der neue Range Rover Sport bleibt, noch stimmiger als der schon stimmige Vorgänger, ein historisch gesehen konsequentes Konzept mit hoher Verarbeitungsgüte. Zum hohen Preis. 59.950 Euro für das Einstiegsmodell, 71.210 Euro für den SE SDV6. Bestimmte Tatsachen ändern sich nicht, auch diese nicht.
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