Autotest
Peugeot 308 CC 2.0 16V HDi Fahrbericht: hohes CC
Die sportlich ausgeformten Sitze mit einteiliger Rücklehne liefern guten Seitenhalt und sind bequem – soweit das nach der ersten Schnupperfahrt zu beurteilen ist.
Die weiß-hellgrau hinterlegten und mit filigranen Ziffern versehenen Instrumente in 1-2-1-Formation (von links nach rechts: Drehzahlmesser, Wassertemperatur, Tank und Tacho) wirken so klassisch-elegant wie das Cockpit in Schwarz, die Zierringe der Belüftungsdüsen oder die matt verchromten, jedoch schnell vertatschten massiven Türgriffe (nicht im Tendance).
Die Volllederausstattung macht noch mehr her als die schon attraktive Stoff-Stoff-Kombi – leider auch im Preis (2.360 €). Die Navi auf dem Armaturenbrett stellt, elektrisch ausfahrend, die beste Lösung dar.
Gute Qualität kann man spüren, die Vorserie im Testwagen noch heraushören (Knistern im Verdeckgestänge).
Hier unterscheidet sich der 308 CC ganz grundsätzlich nicht von anderen (Klappdach-)Cabrios: Irgendwann und irgendwo wird man im Cabrio immer etwas zu hören bekommen – bauartbedingt durch geringere Steifigkeit oder auf Grund der hohen Komplexität des Dachprozedere.
Unter dem Dach: Die Platzverhältnisse im Fond sind kompakt, auch wenn das Peugeot-Marketing von vier vollwertigen Sitzplätzen schwärmt. Vorne geht es großzügig, hinten eher eng zu. Wobei man auch hier, wenn die Beine und/oder die Strecke nicht zu lang sind, ganz passabel sitzen kann.
Die Belohnung folgt: Das Kofferabteil fällt wegen der kurzen Personenzelle großzügig aus. Muss es auch, denn das Dach schlüpft unter. Tut es das, schrumpft der Raum von geräumigen 403 jedoch auf relativ schmale 226 Liter. Das sind trotzdem 22 (53) Liter mehr als im 307 CC – nicht schlecht.
Drehmoment ist die Idealbesetzung im Cabrio, weil Leistung nicht mit dem Schalthebel (hier: kurzer Hebel, kurze Wege) angerührt werden muss.
Das Geräuschbild bleibt auch bei Offenfahrt dezent. Vibrationen verkneift sich der Selbstzünder. Erst wenn man ihn ausdreht, tönt er wie früher ein rauer Benzinmotor. Aber wer dreht bis über 5.000, wenn die gefühlte Kraft von 320 Nm schon bei 2.000/min anliegt? Eben.
Das Fahrwerk ist kommod, trollt sich allein über üblem Frostaufriß oder fiesen Fugen sachte. Das Urteil nach dem Kurztest: eine sehr solide Straßenlage, ein fahrdynamisch gesunder Hauch Straffheit – das passt.
Wie die angenehm abgestimmte Servolenkung. Der 2,0 Liter-HDi ist ab Markteinführung (4. April) lieferbar, der 1.6 HDi (112 PS) und der VTi-Benziner (120 PS) kommen erst im Juli, der Turbo-Benziner sowie die Automatikversionen in Verbindung mit Benziner und Diesel erst im Herbst.
160 Fahrzeuge pro Tag werden im Stammwerk Sochaux gefertigt. Dieses Jahr noch 3.000, 2010 voraussichtlich schon 6.000 Exemplare des 308 CC. Als Tendance, Premium oder Platinum (inkl. Airwave) zu Preisen von 25.800 € für den Basis-Benziner, 27.750 € für den 1,6 Liter-Diesel und 30.150 € für den Zweiliter-Diesel.
Zwei Grad? Die weite Windschutzscheibe erzieht den Wind zu Anstand, die vier Seitenscheiben und das Windschott machen den Zug vollends unaggressiv.
Mit der Zwei-Zonen-Klimaautomatik auf „High“ und den fünf Düsen, voll auf den Fahrer ausgerichtet, geht es im Peugeot 308 CC recht problemlos offen durch den Winter. Selbst wenn die Hinterherfahrt hinter dem Streuwagen nichts hat von Meer und Sonne – außer aufwirbelndem Salz. (2009)
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