Autotest
Lexus NX 300h im Test: Eine Frage des Formats
Was sagt der Autotester im Test über den Lexus NX 300h?
Der Lexus NX ist ein Frauenauto – Auf der Mittelkonsole zwischen den Vordersitzen findet sich, wenn man nach der ledernen Schlaufe vor der Handablage greift, ein Schminkspiegel. Den bietet an der Stelle kein anderer.
Im Cockpit stehen entweder die Sparanzeigen im Zentrum oder der Drehzahlmesser. Das Bordcomputerdisplay dazwischen serviert sechs Menüs. Nur das Bediensystem erfordert etwas Eingewöhnung.
Auf der Mittelkonsole sitzt im jüngsten Lexus SUV ein quadratisches Touchpad. Dieses lässt sich mit dem Zeigefinger surfen wie ein Skateboard. Zuerst schießt man übers Ziel hinaus. Dann kommen die schnelleren Treffer, denn das System denkt mit und ahnt, was gewünscht wird.
Als Extras empfehlen sich im NX 300h das Head-up-Display, mit dem das Tempo und die Navigationshinweise gut im Blick auf die Windschutzscheibe projiziert werden, das induktive Ladefeld für das Smartphone (wenn man ein neueres besitzt), das hervorragende 360°-Rundumsichtsystem und der bequeme ACC-Abstandsregeltempomat, dessen automatisches Abstandhalten unbürokratisch über die Direkttaste am Volant eingeregelt wird.
In Tempomatstufe eins fährt man nah am Vordermann und in Stufe drei so weit weg, dass man von hinterher fahrenden als Schleicher eingestuft wird. Stufe zwei ist zumeist das Angenehmste. Überengagiert wirkt der Tempomat nur beim Reset, wenn er wie von der Tarantel gestochen das Tempo wieder aufnimmt.
Der großvolumige Vierzylinder mit 2,5 Liter Hubraum sorgt mit Hilfe des Elektroantriebs für kraftvollen Schub, denn der unterstützende Elektrische arbeitet schon ab der ersten Umdrehung mit vollem Krafteinsatz. Der 2,5-Liter, der seine 210 Nm maximales Drehmoment bei 4.200 U/min und die 155 PS Leistung bei 5.700 Umdrehungen produziert hat, setzt flüssig nach.
So braust die gewichtige Fuhre sowohl in der Version mit Frontantrieb als auch in der mit elektrischem Allradantrieb in 8,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Im Finale ist man mit 180 km/h unterwegs. Auch dann ist vom Benziner dank guter Laufkultur und effektiver Dämmung nicht viel zu hören. So kultiviert geht es im RX 300h voran.
Nach einem Dreh auf „Sport“ oder „Sport Plus“ packt das Motoren-Ensemble dann aber vehementer und kerniger zu. Und mehr Treibstoff, als die von Lexus prognostizierten fünf Liter Super, strömt aus dem 56-Liter-Tank des Lexus Hybrid SUV.
Warum gerade den?
Hybrid spart. Viel. Und besonders im Stadtverkehr. Im Test des NX 300h lag der Verbrauch bei 7,3 Liter/100 km. Das ist angesichts des hohen Gewichts und des Antriebskomforts sparsam.
Im Vergleich zum 4,89 Meter langen Lexus RX vermisst man im günstigeren Lexus NX 300h (ab 41.250 Euro) nur wenig. Nicht den Komfort, nicht die Geräumigkeit, nicht den Luxus. Damit erweist es sich mal wieder als richtig, dass weniger mehr sein kann. Parken sie die beiden Lexus SUVs, den 26 Zentimeter längeren und den 26 Zentimeter kürzeren, in der Innenstadt in einer engen Parklücke, und sie wissen, was gemeint ist. Weniger Länge eröffnet manchmal mehr Möglichkeiten.
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