Test
Chrysler PT Cruiser CRD Diesel im Test
Wieder ganz im Stil des Landes dreht sich das grazile Volant mit viel Servounterstützung und butterweich, annährend ohne Rotationswiderstände. Der so schlicht-schöne wie lange Schalthebel fällt ohne anzuecken in die Gassen des sofort überzeugenden Fünfganggetriebes. Die Schaltanschlüsse passen. Das Gefühl zu wenig zu haben, kommt nie auf. Der nicht leise, aber auch nicht laute Diesel betört den Fahrer mit einer Elastizität, die man vor allem von großvolumigen Motoren gewöhnt war. Wie bei vielen TDIs zuvor kann man auch hier nur ganz klar anmerken: Kraft ist mittlerweile zum Volksgut geworden – und das ist gut so. Dass der PT auch noch gut liegt und dem Fahrer mit seinem 1,60 Meter hohen Aufbau nicht die Lust an der Kurve verdirbt, passt ins positive Bild.
Mit winzigem Verbrauch (Testschnitt: 8,0 Liter) ist der CRD aber wegen der aerodynamisch unvorteilhaft hohen Stirn nicht zu bewegen. Genau das offenbart aber die ideale Besetzung: Ein PS-starker Benziner würde die Familienkasse, mit einigen Litern mehr alle 100 Kilometer, ungleich stärker belasten.
Im PT mit Diesel-Aggregat sitzt die gleiche Familie dagegen, ohne sich bei der Reise Sorgen um die Treibstoffkasse machen zu müssen. Und sie sitzt gut. Vorne wie hinten. Schließlich lautet der Auftrag des Chryslers kurz und knapp „PT“, was langsilbiger für „Personal Transport“ steht. Dieser Ideologie folgend herrscht an Raum kein Mangel. Vorne genießt man dank der erhöhten Sitzposition einen guten Ausblick. Der Blick zurück ist verbauter (breite D-Säule, nach hinten ansteigende Karosserie, kleinflächige Heckscheibe).
Die Bedienlogik leuchtet ein. Klima bestens, alle Getränke sicher am Platz. Die Qualität scheint aus Stuttgart importiert: Die Türen fallen satt in die Schlösser, das dicke Leder ist mit breiter Naht genäht, die Materialanmutung, etwa an Armaturenbrett und Dachhimmel, stimmt.
Hinter den Vordersitzen reicht der Platz für einen flotten Dreier – mit Gepäck: 520 bis 2.150 Liter, je nachdem wo sich die Bestuhlung befindet: Die Rückbank lässt sich hinten im Verhältnis 1/3 zu 2/3 umlegen, komplett an die Vordersitze klappen oder ganz ausbauen. Die Heckablage erweist sich mit vier möglichen Positionen (Oben, Mitte, Boden oder als Tisch) als ähnlich variabel. Praktisch ist auch das Staufach an der linken Gepäckabteilseite (Volumen: etwa eine 1,5 Liter-Wasserflasche), die weit nach oben schwenkende Heckklappe und der darin befindliche Griff gegen schmutzige Hände. Wer allerdings am Notrad Hand anlegt, bleibt nicht sauber: Weil es arg zünftig außen unter dem Wagenboden befestigt ist.
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