Test
Chevrolet Matiz SX 1.0 Autogas im Test
Die Bedienung des Koreamerikaners erfordert nur Intuition und keine Sperenzchen wie iDrive oder Touchscreen, die vereinfachen, was das Zeug hält, um dann den Fahrer doch vor Rätsel zu stellen – schon mal einen BMW 7er (Fahrbericht: BMW 750i) aus der Parkgarage gefahren?
Dinge wie Park Distance Control machen kein Sinn, wenn das Auto übersichtlich und kaum länger als ein großer Couch-Dreisitzer misst, Elektronik wie ASR kaum, wenn das Wörtchen Schlupf am ehesten noch auf die etwas unkonturierte Sitzbank im Fond zutrifft. Die psychedelischen Sitzmuster sind knallhart Geschmackssache, der mittig sitzende Tacho zur Zeit zwar trendy, aber Blicktechnisch trotzdem nicht die Ideallösung. Aber über so viele Ablagen wie im Matiz freut man sich dann doch.
Wer Matiz fährt, erfährt vieles pur: den dünnen Metallhebel der Sitzverstellung, die offen liegenden Kreuzschlitzschrauben zur Befestigung der Türgriffe, die Außenspiegelverstellung ganz pragmatisch am Stiel (Beifahrerseite: elektrisch) oder die nur mit dünnem Stoff überspannten Sitzfedern des Vordersitzes am Knie als hinten sitzender Passagier. Auch vorne touchiert ein großer Mensch (Testreferenz: 1,95 m) aufgrund langer Beine mit dem rechten Knie die Armlehne und mit dem linken die Mittelkonsole auf Höhe des „AC“-Knopfs – klingt fixiert und unbequem, ist es aber nicht.
Positiv: die weit ausfahrbaren Kopfstützen (hinten zu kurz). Intim: Die Fast-Schulter-an-Schulter-Situation bei zwei breitschultrigen Mannsbildern in erster Reihe. Der außergewöhnlich scharfe Geruch kommt allerdings vom Kunststoff, der auch einige Monate nach der Zulassung noch ziemlich unverblümt ausdünstet. Eine Linie, die einem stinken kann, fährt Chevrolet bei der Sicherheitsausstattung: ESP ist nicht einmal gegen Aufpreis erhältlich.
Her mit den Koffern? Die relativ aufrecht stehende Lehne der Rücksitzbank (die gesündeste Sitzposition!) verrät schon, was hinter der letzten Sitzreihe kommt: nicht mehr viel mehr. Angesichts des Fakts, dass im Heck zwei Tanks unterkommen (der Einfüllstutzen des Gastanks befindet sich unter einer Abdeckkappe unterhalb der Tankklappe), wundert man sich dann aber doch, dass es beim Zwei-Wasserkasten-Kofferraum (Volumen: 170 l, Zuladung: 400 kg!) geblieben ist: Der Gastank befindet sich in der Reserveradmulde unter der Bodenmatte und einer dicken Schaumstoffeinlage.
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