Autotest
Peugeot 3008 Facelift im Test: Gut geliftet
Peugeots SUV 3008 erhielt zum Modelljahr 2021 ein Facelift – Test Peugeot 3008 BlueHDi 130.
Erster Eindruck im Test
Die Front und die Scheinwerfer wurden komplett renoviert. Die Blinker am Heck zeigen den Richtungswechsel nun dynamisch an, wie ein Audi oder Fahrzeuge anderer Hersteller. Der gute Stil des Designs setzt sich im Cockpit fort. Das attraktive „i-Cockpit“ mit den Instrumenten oben und dem kompakten Lenkrad darunter, das Peugeot Modelle so einzigartig macht, lässt sich frei konfigurieren.
In der klassischen Einstellung erscheinen auf dem 12,3 Zoll großen Display animierte Rundinstrumente oder wie früher ein Bandinstrument. Die Navipfeile und die Straßenkarte direkt vor der Nase erweisen sich im Test unter dem Navigationsaspekt als das Optimum.
Was sagt der Hersteller über das 3008 Facelift?
Das i-Cockpit erhielt einen neuen 10-Zoll-Touchscreen zur Seite gestellt. Zum Termin des Facelifts gönnte man dem Peugeot 3008 zudem neue Farben, neue Polster und zusätzliche Fahrerassistenzsysteme.
Alle Verbrenner mit Automatik sind jetzt mit einem Fahrmodusschalter ausgerüstet, der auf der Mittelkonsole sitzt und die Wahl zwischen den Modi Normal, Sport und Eco erlaubt. Die Ausstattungslinien wurden klarer voneinander abgegrenzt.
Die Ausstattungslevel GT und GT Pack charakterisiert der Kühlergrill mit nach außen größer werdenden Chromapplikationen. Diese Varianten sind mit Voll-LED-Scheinwerfern ausgerüstet, deren Kurvenlicht bis zu einem Tempo von 90 km/h für eine breitere Ausleuchtung der Kurve sorgt. Neu ist auch die in die Full-LED-Scheinwerfer integrierte Funktion „Foggy Mode“, die mit ihrer Lichtcharakteristik die Nebelscheinwerfer ersetzt.
Vernetzung ist heute gefragt. Das 3008 Facelift präsentiert sich gut vernetzt. Die Bedienoberfläche des Smartphone lässt sich über „Mirror Screen“ auf den Bildschirm spiegeln. Das Smartphone wird über Apple CarPlay oder Android Auto ins Infotainment eingebunden und das Aufladen über die induktive Ladestation ist ebenso möglich – wenn das Ding dafür geeignet ist.
Auch vom Beifahrersitz lassen sich die extravaganten Tasten unter dem 10-Zoll-Touchscreen, „Toggle Switches“ genannt, ansteuern. Damit werden das Radio, die Klimaanlage, das Navigationssystem, die Fahrzeugeinstellungen, das Telefon und die Smartphone-Apps eingestellt. Das gelingt gut. Nur das Einstellen der Temperatur in zwei Schritten übers Menü ist weiterhin gewöhnungsbedürftig.
Was sagen die Mitfahrer im Test über das Peugeot 3008 Facelift?
Vorne bequem sitzen, hinten bequem sitzen – so war es, so bleibt es. Vom Raumangebot und der Alltagstauglichkeit steht der 4,45 Meter lange Peugeot 3008 die Erwartungen der 4,50-Meter-Klasse.
Ab dem Ausstattungsniveau Allure ist der Beifahrersitz umklappbar, was hilfreich ist, wenn mal lange Dinge zugeladen werden müssen. Die Heckklappe öffnet sich sensorgesteuert und elektrisch nach einem Fußkick in Richtung Heckstoßfänger.
Der Gepäckraum präsentiert sich im 3008 breit, tief und geräumig. Das Volumen beträgt 520 Liter. Die Ladekante verläuft höher als im Kombi, aber im domestizierten SUV, der heute kein Geländewagen mehr ist, auch nicht mehr übermäßig hoch.
Aus dem Umklappen der Lehnen der Rücksitzbank resultiert eine ebene Ladefläche und ein Kofferraumvolumen von 1.482 Liter. Die maximale Zuladung beträgt 353 bis 496 Kilogramm, abhängig vom Getriebe und der Ausstattungslinie.
Muss noch mehr transportiert werden, lassen sich mit dem französischen SUV, abhängig vom Motor, Anhänger mit einem Gewicht von 1.100 bis zu 2.000 Kilogramm Gewicht ziehen.
Was sagt der Autotester im Test über das 3008 Facelift?
Das Digitalcockpit mit dem tief eingebauten Lederlenkrad, dessen Kompaktheit in flotten Kurven seine Vorteile zeigt, macht auch einige Jahre nach der Markteinführung, 2016, Eindruck.
Einen sicheren Eindruck hinterlassen auch die fünf Sterne im Euro NCAP-Crashtest. Neu im Sicherungskasten des Peugeot 3008 sind der Frontkollisionswarner und der automatische Notbremsassistent, der tagsüber und nachts Fußgänger und Radfahrer vor dem Fahrzeug erkennt.
Ebenso mit von der Partie können ein Nachtsichtsystem (Night Vision), ein Spurpositionierungsassistent (nur in Verbindung mit der Automatik) und eine erweiterte Verkehrsschilderkennung sein, die neben Geschwindigkeitsschildern auch Stopp- und Einbahnstraßenschilder sowie den Beginn und das Ende eines Überholverbots erkennt.
Und welche Ausstattung empfiehlt sich? Der 3008 Active Pack startet mit dem einzigen im Motorenprogramm verbliebenen Dieselmotor zu einem Preis von 34.870 Euro. Mit dieser Linie kann man schon gut auskommen.
Die 2-Zonen-Klimaautomatik und das schlüssellose Startsystem sind hier genauso inklusive wie der digitale Radioempfang DAB+, die oben schon erwähnte Mirror-Screen-Funktion, die Parksensoren vorne und hinten sowie die 180-Grad-Rückfahrkamera.
Der 3008 Allure, den man an den 18 statt 17 Zoll großen Rädern erkennt, legt in der Sicherheitsvorsorge nach mit dem Toter-Winkel-Assistenten, dem Spurhalteassistenten mit Lenkeingriff und dem Müdigkeitswarner. Und auch das Infotainment hat mehr zu bieten mit der 3D-Echtzeit-Navi.
Im Allure Pack machen die Dachreling aus Alu, das schlüssellose Zugangs- und Startsystem und der praktische umklappbare Beifahrersitz den Hauptunterschied.
Im Peugeot 3008 GT, der die Straße mit den Full-LED-Scheinwerfern ausleuchtet, ist der 130 PS starke Diesel ausschließlich mit der 8-Gang-Automatik zu bestellen und die Sicherheit gewinnt mit dem Radartempomat mit Stop & Go-Funktion und dem Spurpositionierungsassistenten.
Die Linie GT Pack, die auf 19 Zoll großen Rädern abrollt, markiert das Toplevel mit den AGR-Komfortsitzen, der sensorgesteuerten Heckklappe, dem wohl klingenden Focal Soundsystem, dem Parkassistenten und der überzeugenden 360-Grad-Rückfahrkamera.
Und ist der Diesel der passende Motor dazu? Sicher. Ein SUV mit 1.504 bis 1.627 Kilogramm Gewicht und ein Dieselmotor stellen immer noch ein ideales Paar dar. Weil der Leistungsaufbau und Krafteindruck stimmt und weil der Verbrauch dafür im Vergleich zum Benziner niedrig ausfällt.
Bereits bei 1.750 Umdrehungen schaufelt der Vierzylinderturbodiesel 300 Newtonmeter an die Vorderräder. Bei 3.750 Umdrehungen sendet er 131 PS nach, und das gefällig. In 10,8 Sekunden zeigt der Digitaltacho Tempo 100 an. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 192 km/h erreicht.
Bei höheren Drehzahlen outet sich der Ölbrenner akustisch als Dieselmotor, aber im Alltag säuselt der Turbodiesel zumeist nur mit niedrigen Touren im Hintergrund. Bei 160 km/h dreht er lediglich mit 2.500 Touren – eine gute Chance auf niedrigen Verbrauch.
Im Test verbrauchte der 3008 BlueHDi 130 im Schnitt 6,7 Liter/100 km. Ging man es sanft-gleitend und nicht zu flott an, ging es mit einem Verbrauch von 5,5 Liter/100 km voran.
Dann kann die Reichweite mit einem Tank, der 52,5 Liter Diesel fasst, bei über 900 Kilometern liegen, was auch zeigt, was für einen guten Job dieser Diesel im Peugeot SUV macht. Selbst ein 3008 mit Plug-in-Hybrid-Antrieb kommt an die Verbrauchswerte des 3008 Diesel auf Langstrecke nicht heran (Fahrbericht Peugeot 3008 Hybrid4 300).
Warum gerade den?
Facelift hin, Facelift her, der Peugeot 3008 ist sich von seinem Auftritt und seinen Qualitäten treu geblieben. Mit seinem immer noch herausragenden Interieurdesign, seiner guten Ausstattung und seinen vielen Assistenzsystemen weiß er zu überzeugen. Das war vor dem Facelift so und das ist nach dem Facelift so.
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