Autotest
Toyota Auris 2.2 D-Cat Fahrbericht
Die goldene Mitte in Toyotas Mittelklasse? Der Toyota Auris: der bessere Golf? Fahrbericht: Toyota Auris 2.2 D-Cat.
Für das Goldige im Namen steht das alte Rom („Aurum“, Lateinisch: Gold), die Mitte ergibt sich aus der Platzierung zwischen dem kompakten Toyota Yaris (3,75 m) und dem längeren Avensis (4,65 m).
Angeboten wird der 4,22 Meter messende Auris als Drei- oder Fünftürer mit vier Motoren (zwei Diesel, zwei Benziner). Das Topmodell trägt den schon vom Avensis bekannten 177 PS D-Cat unter der Haube.
Der leistungsstärkste Toyota Dieselmotor, der den Vorderrädern zuarbeitende und auch hier quer eingebaute 2,2 Liter-Commonrail-Piezo-Direkteinspritzer mit VGA-Lader (variable Geometrie), Ladeluftkühler, Partikelfilter und Oxidationskat, hat es im Auris schwerer, als man vermutet, denn der Top-Diesel wuchtet stämmige 1,5 Tonnen über das Terrain – auch ein Grund für gute Straßenlage; dazu später mehr.
1,5 Tonnen, die in Vergessenheit geraten, wenn der potente Antrieb kraftvoll mit der richtigen Drehzahl in den Ring steigt: 177 PS bei 3.600/min, aber schon 400 Nm bei 2.000. Der Lader pfeift energisch, aber eben auch auf Drehzahlexzesse.
Wie fast jeder gut abgestimmte Selbstzünder – den i-CDTi von Honda vielleicht ausgenommen – ist der Toyota 2.2 D-Cat ein vehementer Pusher, aber kein passionierter Dreher. Wie die meisten modernen Turbodiesel sieht er bei Drehzahl 5.000 vernehmlich Rot.
Weit vorher mahnt die Schaltanzeige „Shift“ mit einem aufblinkenden Pfeil zum Hochschalten. In nur 8,1 Sekunden überfliegt der Auris Diesel in gelassener Tonlage die 100 km/h, bei 210 km/h findet der Vortrieb ein Ende.
Die Civic-Kanzel stand Pate für die schwebenden „Opitron“-Instrumente (Tacho und Drehzahlmesser). Jene zeigen exakt dort an, wo man sie erwartet. Im direkten Blick des Fahrers und nicht seitlich davon – außerhalb der angelernten Blickrichtung – auf der Mittelkonsole wie in Yaris und Prius.
Der kurze Schaltknauf (im 2.2 D-Cat mit Leder bezogen) sitzt griffgünstig platziert hoch oben auf einem Formteil, das mit seinem Schwung die Stützpfeiler-Architektur der Gotik rezitiert – wen wundert es? Das Design des Auris wurde in Toyotas Entwurfsdependance in Südfrankreich erdacht.
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