Test
Honda Civic 2.2 i-CDTi Diesel im Test
Im Nahbereich des Fahrers ist die Zukunft wieder ein Freund. Das lederne MF-Lenkrad (Tempomat-, Radio-, Bordcomputerbedienung) fasst sich gut an, der Schaltjoystick, dessen halbkugeliger Unterbau einem professionellen Stativkopf nicht unähnlich ist, gestattet kurze und fast spielfreie Schaltwechsel in leicht erhöhter Position.
Optimal positioniert fühlt sich auch der Pilot. Anderswo schwärmt man vom „fahrerorientierten Cockpit“. Und dann dies: Wie BMW mit der nur sachte zum Fahrer gekrümmten Mittelkonsole zum Hohn, macht Honda den Fahrer nicht allein zum Ziel einer „Orientierung“, sondern zum Mittelpunkt des Geschehens. Ein auf zwei Hauptebenen stattfindender Instrumentenhalbring legt sich sehr attraktiv um den Piloten. Der hat alles in Blick- und Griffweite. Nur wenige New Civic-Lenker spielen ein Verdeck- und Versteckspiel mit der Sitz- und Lenkradverstellung (Fahrersitz höhen-, Lenkrad höhen- und weitenverstellbar). Fahrer, die eine sehr aufrechte (gesunde) Sitzposition schätzen, ärgern sich, dass der Verstellweg des Sitzes in der Lehnenverstellung ein, zwei Rasten zu früh endet. Ein ziffernfeuerwerkender Digitaltacho und zappelige Dioden in dessen Umfeld? Schick oder nervös? Beides trifft wohl gleichermaßen zu. Die Reset-Taste von Tageskilometerzähler und Verbrauchsanzeige wurde auf dem MF-Lenkrad, gemäß üblicher Bedienlogik, etwas weit von den Anzeigen entfernt platziert? Na und? Das stört doch nur beim ersten Mal.
Beim Erstkontakt mit dem Civic überraschen auch das überdurchschnittlich tiefe und geräumige Handschuhfach oder die Armauflagen aus Ellbogenschonendem weichen Velours (Türarmlehne, Mittelfach). Hintenmitfahrenden gewährt der Fond ausreichend Bewegungsfreiheit. Die dort niedrigen Kopfstützen sind im Fall von Sitzriesen nicht mehr relevant, weil der Hinterkopf sowieso mit der nach hinten abfallenden Dachlinie, nicht ideal, aber zumindest weich gepolstert kollidiert. Die hinteren Türen fallen relativ schmal aus, machen dies jedoch durch nahezu 90 Grad Öffnungswinkel wieder wett.
Hinter der relativ schräg stehenden Rücksitzbank bleibt immer noch Platz für einen weit klassenüberdurchschnittlichen und raffiniert ausgestatteten Gepäckraum (Volumen: 456 l, VW Golf: 350 l). Von Raffinesse zeugen das variable Fach im Kofferraumboden und die Mechanik der Rücksitzbank. Diese senkt sich pfiffig ab, ohne dass anschließend eine Stufe in der Ebene stört. Ein Ladevolumen von 1.350 Liter ist entstanden. Die niedrige Ladekante des Civic steht nichts und niemandem im Weg.
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