Test
Seat Ibiza ST 1.0 im Test: Minimal & Maximal
Was sagt der Autotester?
Das ist kein Motor für Schaltfaule – Der kleine Einliterturbo will mit dem Schalthebel bei Laune gehalten werden. Mit dem Fünfgang-Schaltgetriebe klappt das unkompliziert und flott. Der 1,0-Liter-Dreizylinder mit 95 PS ist dann ein lebendiges Motörchen, das es mit dem 1.145 Kilogramm leichten Ibiza ST 1.0 nicht schwer nimmt.
Im Gegensatz zum Dreizylindersauger, der mit 95 Newtonmetern Drehmoment eine müde Socke ist, schickt der quirlig hoch drehende Dreizylinderturbo schubfreudige 160 Newtonmeter an die Vorderräder. Bei mittleren Drehzahlen nimmt der Motor dank Turbo-Pushup den Ball gut auf. Bei 130 km/h dreht der Dreier mit zivilen 3.000 Touren und geht mit seinem hellen Surren in den Windgeräuschen unter. Von denen hört man im Ibiza ST bei höherem Tempo nicht gerade wenig.
Den Schaltempfehlungen muss man nicht folgen wollen – Die Elektronik sagt: hoch schalten, das Gefühl sagt: bleiben, denn sonst schüttelt und vibriert es im Ibiza. Also hält man die Gänge länger, verbringt mehr Zeit im Bereich des spontanen Durchzugs, und freut sich trotzdem über den niedrigen Verbrauch: 5,4 Liter flossen alle 100 Kilometer aus dem 45-Liter-Tank des Ibiza ST 1.0 – so wenig wie bei einem Diesel.
Sonst noch was? Der Dreizylinderturbo knurrt nicht so herbe wie ein Dreizylindersauger, da er vom Lader gedämpft wird. Als motorischer Bremsfallschirm taugt der Motor auf Bergabfahrt nicht. Viel Motorbremse darf man den Berg hinunter nicht erwarten. Kann er nicht. Bauart bedingt. Fiats 0,9-Liter-Zweizylinder hilft talwärts sogar noch weniger mit beim Motorbremsen.
Die Leistung geht sicher auf die Straße – Auf das sehr gut austarierte und sicher abgestimmte Fahrwerk sowie die gut zupackende Bremse im Ibiza ST 1.0 kann man sich bei plötzlichen Ausweichmanövern verlassen. Der Ibiza Kombi hält sauber die Spur und reagiert nicht kritisch in kritischen Situationen.
Die Bedienung ist so ibiza wie immer: Mit auffällig wenigen Schaltern. Die Verarbeitungsqualität wirkt solide, die Anmutung etwas karger als bei der Konzernmama VW. Vorne sitzt man gut, hinten so wie es der vorne sitzende zulässt – sitzt er weiter vorne, ist alles in Ordnung. Sitzt er ganz hinten, nicht. Die Armablage an der Tür ist zu hart für sensible Ellbogen. Solche Feinheiten bemerkt man allerdings erst auf Reisen, und nicht auf Kurzstrecke im Stadtverkehr.
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