Test
Peugeot 508 SW Blue HDi 180 Test
Mögen Sie es Französisch? Der Peugeot 508 SW offeriert Qualitäten, für welche die französische Marke in der Vergangenheit stand – Fahrbericht: Peugeot 508 SW Blue HDi 180 Stop & Start.
Ein paar schnelle Nummern offenbaren, was in der Vergangenheit französisch war: 404, 504 und 505, drei Generationen von Peugeots Mittelklasse aus den 1960er-, 1970er- und 1980er-Jahren, die harmonisch eine klassische Karosserie mit guten Platzverhältnissen und solider Verarbeitung verbanden.
In diesem Sinne ist der 508 ein gutes Stück Frankreich, denn sein Stil ist klassisch. Der Gefallen an der still fließenden Karosserielinie stellt sich langsam und mit der Zeit ein.
Dann aber bleibend. Dunkle Töne, hier „Guaranja Braun“, stehen dem Kombi proper, denn die elegante Dachlinie kommt durch den kontrastierenden Schimmer der Aluleisten noch besser zur Geltung.
Französische Gefühle kommen auch im Interieur auf. Warum das so ist, sagt einem das erste Bauchgefühl. Und das lügt ja nicht. Schauen Sie auf Ihren Bauchansatz.
Also befolgt man es und bleibt im Vagen und Subjektiven: Vielleicht liegt es am filigranen Lenkrad, vielleicht am Sitzen, vielleicht daran, dass elegante Schlichtheit vorherrscht und wenige Schalter für die Bedienung genug sind?
Setzen, starten – tun wir das, was jeder 508-Fahrer zuerst tut. Platz nehmen auf bequemen, lange nicht mehr so weich wie früher in französischen Autos gepolsterten Sitzen.
Diese bieten überraschend viel Seitenhalt und zudem für Langbeiner die bequeme Option der Sitzflächenverlängerung. Die Tasten für die Schutzverriegelung der Tür und der Warnblinkanlage sitzen genau am richtigen Platz.
Wie eigentlich das meiste. Der Tageskilometer-Reset direkt vor der Nase, die unterhalb des Navimonitors ausrückenden Becherhalter im bequemen Zugriff zwischen Fahrer- und Beifahrersitz und der Multicontroller – Peugeots „iDrive“ – zentral auf der Mittelkonsole.
An das Bediensystem hat man sich schnell gewöhnt. Jedoch nicht an jedes von dessen Untermenüs, wie der viertelstündliche Versuch, die Kartendarstellung ohne Handbuch zu aktivieren, offenbart.
Ungewöhnlich fällt auch die Tempomatbedienung aus, da die Tasten hierfür auf beiden Seiten des Lenkrads sitzen. Die an Audi erinnernden Rundinstrumente sind brillant abzulesen. Dass auch die Öltemperatur angezeigt wird, ist nur gut.
Und all das schaut fein aus. Mit schwarzem Leder, Applikationen in Klavierlackoptik und dezenten Aluzierleisten – der gute Stil hat Frankreich wieder.
Und worum geht es im Kombi? Um Platz. Im Fond gibt es viel davon für die Beine. Der Ellbogen landet bequem auf der breiten und weich gepolsterten Mittelarmlehne. Die Seitenfenster lassen sich nicht ganz versenken.
Wenn es heiß ist, erweisen sich die Klimaanlage mit ihrer die Erkältung vielleicht verhindernden „Soft“-Einstellung und die aus den Türverkleidungen ausrückenden seitlichen Sonnenschutzrollos als gute Sache.
Nervig ist nur eines: das spacige Warngedudel. Das riesige Panoramaglasdach, dessen Sonnenschutz in vier Positionen positionierbar ist, ist wieder klasse. Allerdings nur – Los fast aller Glasdächer – aus der Fondperspektive. Der Fahrer sieht davon wenig. Aber im 508 SW gut, was dahinter passiert: Wenn ein Balg im Fond nicht angeschnallt ist, erblickt es Papa sofort auf der Warnanzeige oberhalb des Rückspiegels.
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