Autotest
Peugeot 508 GT PureTech 225 Test
Was sagt der Autotester über den Peugeot 508 GT PureTech 225?
So gut der 508 aussieht, so fährt er sich. Hier hat die geringe Höhe Vorteile, denn wer tiefer baut, liegt besser auf der Straße. Der tiefe Schwerpunkt sorgt für Wankarmut im Aufbau und die im Peugeot 508 GT serienmäßigen großen Rädern für eine erdige Haftung, ohne dass der Komfort von der Straffheit, die sich in den Modi Eco, Comfort, Normal und Sport feinregeln lässt, gerupft wird wie ein Huhn vom Fuchs.
Alle Motoren im Peugeot 508, bis auf den BlueHDi 130, der ein 6-Gang-Schaltgetriebe besitzt, werden von einer 8-Gang-Automatik (EAT8) von Aisin dirigiert. Entweder automatisch oder mit den Schaltwippen hinter dem Lenkrad. Manchmal kommt der Automat von hohen Drehzahlen im 508 PureTech 225 nicht schnell genug wieder herunter, was sich im Sportmodus noch verstärkt.
Ob es immer der stärkste Benziner sein muss, ist eine Frage, die sich stellt. Und die Antwort heißt eindeutig: jein. Der 180- und 225-PS-Benziner basieren auf dem gleichen 1,6-Liter-Vierzylinderturbo. Bereits der PureTech 180 sorgt für ansprechende Fahrleistungen. Der PureTech 225, der bei hohen Drehzahlen dezent über die zweiflutige Auspuffanlage knurrt, sorgt dafür, dass final die prestigeträchtigen 250 km/h anstehen. Wem das nicht wichtig ist, kann sich getrost auch für die angenehme 180-PS-Maschine entscheiden.
Vom Verbrauch überzeugt der stärkere Motor im Test. Bei hohem Autobahnanteil und mäßigem Tempo schlürft der PureTech 225 Stop & Start im Test nur 7,0 Liter Super alle 100 Kilometer aus dem 55 Liter großen Tank. Ein guter Wert für eine fast 4,80 Meter lange Limousine mit gut am Gas hängenden 225-PS-Turbomotor und ein Beweis dafür, dass Downsizing mit wenig Hubraum und Zylindern wirkt.
Das 46.400 Euro kostende Topmodell 508 GT, das auf 18 Zoll steht, ist sehr gut ausgestattet mit der adaptiven Fahrwerksreglung, dem schlüssellosen Fahrzeugzugang, den dunkel abgetönten hinteren Scheiben, den eleganten Echtholzleisten in Zebrano-Optik, der Sitzheizung, dem Focal Soundsystem mit digitalem Radioempfang (DAB+) und guter Räumlichkeit.
Anderes wie die Einparkhilfe hinten, der höhenverstellbare Fahrer- und Beifahrersitz, das 12,3-Zoll-Digitalcockpit, der Tempomat und die 2-Zonen-Klimaautomatik gehören bereits im bei 31.850 Euro startenden Basismodell 508 Active zur Serienausstattung und willkommene Dinge wie das 3D-Navigationssystem, das 10-Zoll-Touchscreen-Infotainment und die bequemen AGR-Komfortsitze im 508 Allure, der zum Einstiegspreis von 34.950 Euro auch über eine bessere Sicherheitsausstattung verfügt.
Zur guten Sicherheitsausstattung zählen hier der Bremsassistent, der Frontkollisionswarner, der Pausenwarner, die Verkehrsschilderkennung, der Spurhalteassistent mit Lenkeingriff, der aktive Toter-Winkel-Assistent, der Fernlichtassistent, der Müdigkeitswarner, die vorderen Parksensoren und die 180-Grad-Rückfahrkamera hinzu. Dinge wie der adaptive Tempomat (bequem) und das Nachtsichtsystem Night Vision (überzeugend), die im Testwagen verbaut waren, empfehlen sich immer im 508.
Was im Test des 508 GT PureTech 225 sonst auffiel? Der auf Langstrecke bequeme adaptive ACC-Tempomat krallt sich auf der Autobahn einmal von der linken Spur mit dem Radar ein LKW-Heck und verzögert plötzlich – das war bei den ersten Systemen häufiger der Fall, kommt aber offensichtlich immer noch vor.
Und noch zwei Kleinigkeiten: Eine bei Bedarf ausklappende Rückfahrkamera, wie bei Skoda, wäre eine bessere Lösung, weil die Kamera am Heck des 508 schnell verschmutzt. Und darüber, dass die Topversion 508 GT eine elektrische Kindersicherung mit elektrischem Schalter in der Fahrertürverkleidung und nicht eine mechanische Variante wie andere 508 Versionen besitzt, sagt einem die Bedienungsanleitung nichts. Das war’s mit Kritik.
Warum gerade den?
Das Lob dominiert. Nicht nur wegen dem reanimierten Mut der französischen Marke zum markanten Design. Für das neue Modell einnehmende Gründe sind auch das leichtfüßige Handling, der niedrige Verbrauch, die zahlreichen Assistenzsysteme sowie die ansprechende Verarbeitung und Optik im Innenraum. Das erinnert an früher, und das ist in diesem Fall keine Sentimentalität, sondern gut so.
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