Test
Peugeot 2008 e-HDi FAP 92 erster Test
Wie der 4×4-Verzicht auch Trend: kleine Autos mit viel Ausstattung. Früher lief es bei dem Kauf eines Kleinwagens von Peugeot zumeist so: günstigste Ausstattung und kleinster Motor, bitte.
Dagegen bestellten den neuen 2008 schon vor Marktstart mehr als zwei Drittel der Kunden reich ausgestattet. Zur Wahl stehen insgesamt vier Ausstattungslevels (Versionshierarchie: Access, Active. Allure – die Variante Business folgt im Juli). Drinnen ist die dominierende Farbe Schwarz oder Braun.
Der 7-Zoll-Farbtouchscreen ist ab dem Active Serie. Der Radiosound, das kann man hören, macht mehr her als im Vormodell 207 SW. Genauso das Armaturenbrett mit Klavierlack und Aluschimmer im mit martialischem Türzuzieher und massivem Handbremsgriff solide auftretenden Cockpit.
Die Materialanmutung stimmt. Teilledersitze mit genopptem Stoffpolster dürften im heißen Sommer für einen weniger feuchten Rücken sorgen – bei sieben Grad Celsius auf der Testfahrt am Nürburgring ist dies allerdings nur eine Prognose. F
ür Licht im Interieur sorgen hohe Fensterflächen und das Panoramadach, das wie Tacho und Drehzahlmesser von einem blauen LED-Band umrandet wird.
Eine digitale Tempoanzeige zuckt auf dem Display des Bordcomputers neben dem Tacho. Neun neue Apps, etwa die Park- oder die Wetter-App, steigern die Informationsdichte im 2008. Dies ist im Segment genauso Trend wie die gute Sicherheitsausstattung (sechs Airbags, ESP, ASR, Notbremsassistent).
Bepackt werden: Ein Talent von SUVs. Das Handschuhfach hat eine große Klappe, aber nur eine kleine Ablage dahinter. Der Fond geht für Langbeiner OK. Nur das Haupthaar von Sitzriesen erspürt den Dachhimmel gelegentlich.
Den mit schön dickem Teppich ausgelegten Kofferraum ziert am Ende nicht nur eine hübsche Abschlussleiste aus gebürstetem Alu, sondern das Abteil gibt 360 Litern ein großzügiges Zuhause. Das auf 1.194 Liter wächst, wenn die Rückbank – ein einfaches Handanlegen – zur Ebene wird.
„80 % Benziner, 20 % Diesel“ – Soviel zu den Anfangserwartungen von Peugeot. Tatsächlich fällt der reale Bestelleingang vor dem Marktstart in Deutschland ganz anders aus: 70 % der Kunden bestellen einen Diesel.
Und das ist ganz und gar nicht falsch. So der erste Eindruck vom handlichen 2008 e-HDi 92 hinter dem kompakten, tief eingebauten Lederlenkrad.
Wenn im sechsten Gang über die Landstraße gebummelt wird, ist der ein Leisekräftiger. Und auch sonst selten laut, denn drehen tut selten Not. weil schon ab 1.750 Umdrehungen kräftige 230 Newtonmeter an der Vorderachse anstehen.
Da kommen der 1,2-Liter- und der 1,6-Liter-Benziner mit 82 und 120 PS nicht heran. Start-Stop fehlt bei den Benzinern ebenso. Erst Ende des Jahres wird der 82 PS-Dreizylinder mit elektronischem Schaltgetriebe und Start-Stop an den Start gehen und 2014 dann auch die neuen Turbobenziner.
Die 1,6-Liter-Selbstzünder leistet 92 oder 115 PS, Entweder mit nur fünf Gängen (1.6 16V e-HDi 92) oder mit Sechsgang-Schaltgetriebe.
Der neue Peugeot 2008 ist ein Weltauto. Er erobert die Märkte vor Ort. Die Produktion geht im französischen Mülhausen, im chinesischen Wuhan und im brasilianischen PSA-Werk in Porto Real über die Bühne. Damit ist der 4,16 Meter lange und 1,74 Meter breite „Franzose“ nicht nur das erste Fahrzeug von Peugeot, das gleichzeitig auf drei verschiedenen Kontinenten entwickelt wurde, sondern auch ganz nah an der Hauptkundschaft.
6.100 Zulassungen sind für Deutschland 2013 geplant. Die sind wohl bald am Mann, denn der kompakte SUV trifft nicht nur in Form und Handling, sondern auch mit kundenfreundlicher Preisspanne (14.700 bis 21.750 Euro) den Nerv der Zeit. So der erste Eindruck. Ab 15. Juni darf man sich diesen selbst verschaffen, denn dann startet der neue Peugeot 2008 auf dem deutschen Markt.
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