Autotest
Peugeot 2008 Fahrbericht: Test, Preis, Ausstattung
Was sagt der Autotester über den neuen 2008 und e-2008?
Der Batteriebetrieb macht den e-2008, der etwa 10 Prozent Marktanteil unter allen 2008 Varianten haben soll, gegenüber den Benzinern zwar rund 350 Kilogramm schwerer, dafür sinkt aber der Fahrzeugschwerpunkt, sodass der neue e-2008 vom ersten Gefühl sogar noch etwas satter als ein 2008 mit Verbrennungsmotor auf der Straße liegt.
Bei zwischen 1,6 bis 1,7 Tonnen an der Backe muss der Elektrische da vorne aber gehörig ziehen. Und er zieht, kraftvoll und flüsterleise. Bei voll durchgedrücktem Gaspedal lässt der 136 PS starke e-2008 mit seinen 260 Nm Drehmoment, die ab der ersten Umdrehung an den Vorderrädern zur Verfügung stehen, jedem 2008 mit Benzin- oder Dieselmotor auf den ersten Metern keine Chance. Selbst nicht dem stärksten Benzinmotor mit 155 PS, den wir im 2008 1.2 PureTech Stop & Start 155 schon gefahren sind.
Der 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbo bringt das schnieke SUV weit flotter als der 102-PS-Einstiegsmotor (10,9 s von 0 auf 100, 188 km/h) in Schwung. Aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigt der PureTech 155 in 8,2 Sekunden und das Spurten hat erst bei 208 km/h ein Ende. Da kann der Elektro-SUV e-2008 (9,0 s von 0 auf 100 km/h) dann doch nicht mehr folgen, denn hier wird aus Gründen der Reichweite (320 km im WLTP-Zyklus) schon bei 150 km/h abgeriegelt.
Das Drehmomentplus von 10 Nm gegenüber dem 131-PS-Benziner spürt man im Topbenziner, der immer mit der Achtgang-Automatik ausgestattet ist, zwar nicht, aber die 155 PS sorgen für einen Hauch mehr Fahrfreude. Das hat allerdings, da der Topmotor immer an die Topausstattung GT gebunden ist, seinen Preis. Allerdings nicht beim Verbrauch, der mit 5,8 Liter/100 km in der Werksangabe lediglich zwischen 0,2 und 0,5 Liter über dem der anderen Dreizylinderturbos liegt.
Das macht den 1.2 PureTech Stop & Start 130, der seine je nach Ausstattung 1,3 bis 1,4 Tonnen mit 230 Nm Drehmoment und 131 PS Leistung im ersten Test im 2008 gut in Fahrt bringt (8,9 s, 196 km/h) zum Favoriten der 2008-Fahrer. Zudem bietet er als einziger Motor die Wahl: zwischen dem gut zu schaltenden Sechsgang-Schaltgetriebe und der sanft und schnell schaltenden Automatik.
Mit der Automatik ist der ebenfalls 131 PS starke 1,5-Liter-Vierzylinder-Diesel (9,3 s, 195 km/h), der wie die Benziner die Abgasnorm Euro 6d erfüllt, immer liiert. Der niedrige Verbrauch macht den Diesel zum besten Langstreckenmotor. Obgleich er mit 300 Newtonmeter Drehmoment gut im Futter steht, schlürft er im Schnitt lediglich 3,8 Liter/100 km Diesel (Werksangabe) aus dem 41 Liter großen Tank, der bei den Benzinern mit 44 Liter Volumen nicht ohne Grund etwas größer ausgefallen ist.
Was sonst noch im ersten Test auffiel? Der Peugeot 2008 ist hörbar gut gedämmt. Ab circa 130 km/h hört man mehr vom Wind. An die Bedienung hat man sich flott gewöhnt. Obwohl die zweite Reihe der schicken Mittelkonsolenschalter nicht intuitiv zu bedienen ist, gibt es sonst nichts ernsthaft zu kritisieren am modernen Infotainment, an der schönen Verarbeitung und der guten Sicherheitsausstattung.
Die Sicherheitsausstattung ist im Einstiegsmodell Active, dem die höheren Ausstattungslinien Allure und GT folgen, schon gut. Bereits hier sorgen nicht nur die Parksensoren, die Berganfahrhilfe, der Licht-/Regensensor, der Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer und die LED-Scheinwerfer für Sicherheit, sondern auch der Spurhalteassistent mit Lenkeingriff, die Verkehrsschilderkennung sowie der Müdigkeits- und Frontkollisionswarner. Dafür gibt es im Euro NCAP-Crashtest vier Sterne.
Volle fünf Sterne sind es, wenn man sich für den 2008 GT entscheidet, in dem zusätzliche Sicherheitsposten Serie sind. Zu denen zählen der aktive Toter-Winkel-Assistent, der Fernlichtassistent, die Parksensoren vorne, der Stop&Go-Abstandsregeltempomat (ACC), die 180-Grad-Rückfahrkamera, die Full-LED-Scheinwerfer und die LED-Nebelscheinwerfer mit statischem Kurvenlicht.
Um die größte Freude am Infotainment zu haben, empfiehlt sich der mittlere Ausstattungslevel Allure, denn hier ist der Touchscreen nicht sieben, sondern zehn Zoll groß und das überzeugende Digitalcockpit mit von der Partie. Und bestellt man zusätzlich das Soundsystem von Focal mit zehn Lautsprechern, Subwoofer und 515-Watt-Verstärker, dann steckt im 2008 auch noch mehr Musik drin.
Und wie wird die Musik beim Preis gemacht? Für 21.500 Euro steigt man im Peugeot 2008 Active mit dem 102-PS-Benziner ein. 33.900 Euro sind es, wenn man sich für das Topmodell 1.2 PureTech 155 GT entscheidet. Der e-2008 startet als Active mit etwas besserer Ausstattung als in den Benzinern bei 35.250 Euro. Für den e-2008 Allure und GT werden 37.050 und 41.950 Euro von Peugeot aufgerufen.
Warum gerade den?
Der im spanischen Vigo gebaute Peugeot SUV hat einen gewinnenden Charakter. Vom Design, Handling, Cockpit und den Motoren. Er bietet, bis auf den Hybrid, die volle Palette an Motoren und eine Achtgang-Automatik, die im ersten Test besonders in Kombination mit den stärkeren Benzinern gefiel. Mit dem Digitalcockpit ist der neue 2008 up to date wie in der Sicherheit und mit seinem modernen Infotainment. Schwächen leistet er sich kaum – ein starker Auftritt.
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