Autotest
Opel Meriva 1.7 CDTI ECOTEC im Test
Über 120.000 Meriva sind schon verkauft. Das muss einen guten Grund haben, hat sogar viele. Mit dem 130 PS-Dieselmotor sogar noch einige mehr – Test Opel Meriva 1.7 CDTI ECOTEC.
Rot ist die Farbe der Liebe. Und Liebe macht oft Kinder. Nun kommt so ein Roter wie der Meriva-Testwagen ins Spiel: Kompakt, viel Variabilität, viel Raum zum familienfreundlichen Einstiegspreis von 16.000 Euro – einer für junge Mamas und Papas, einer zum drei Mal Baby kriegen.
Ein Auto von innen nach außen gedacht. Für Familien und Oft-Transporteure ist die „FlexSpace“-Formel – kurze Überhänge + hohes Dach + große Varibilität – auf knapp 4,30 Meter Länge damit eine ziemlich überzeugende Lösung: Die Sitze der Rückbank nach hinten geschoben, und es existiert wirklich sehr viel Fußraum im Fond.
Rückbank nach vorne geschoben, macht noch mehr Kofferraum. Rückbank flach gelegt – drei Schlaufen, wenige Handgriffe – und aus Gepäckstücken werden Möbelstücke. Vorteil gegenüber den Lademeistern der PKW-Fraktion: die lichte Innenhöhe. Vorteil gegenüber den meisten Kombis und Vans: die parkfreundlichen Maße. Vorteil gegenüber einem SUV: die niedrige Ladekante.
Ein Auto von hinten nach vorne gedacht. Glaubt man im Fond. Selbst die größten und langbeinigsten Erwachsenen sitzen gut, und das riesige Glasdach ist nicht nur für Kids eine echte Ausblick-Gaudi – tausche Fahrerplatz gegen sonnig-kommode Sitzgelegenheit auf der Rücksitzbank.
Nicht dass vorne nicht alles paletti wäre (Bedienung, Anmutung, Sitzkomfort, Übersicht), aber hier ist es einfach noch besser. Auch für ältere Hinten-mit-Fahrer: Bequeme Sitzbank, dank Monocab-Design tiefe Seitenscheiben und dazu solide Griffe rechts und links an der B-Säule, die sich beim Aussteigen genau dort befinden, wo man sich das als Opa wünscht. Nicht direkt über dem Schädel, sondern bewegungsgünstig direkt vor der Nase in idealer Griffposition an der Mittelsäule.
An der B-Säule treffen sich im Meriva auch die Außenseiten der Türen: ungewöhnlich. Vorteil der Schmetterlingstüren? Bei dem Ein- und Ausbau eines Kindersitzes und manchmal während des Einladens von Sperrigem über die Fahrzeugflanke.
Hauptnachteil? Beim Aussteigen auf der Straßenseite – Theorie: Das macht man nicht, Praxis: Man tut es doch. Leider sieht man dann nicht oder zu spät, was da kommt, da die zweite Tür nach hinten öffnet.
Wieder auf dem Fahrerplatz: Mit dem stärksten Diesel im Meriva-Angebot, 130 PS bei 4.000 sowie 300 Nm schon bei 2.000 U/min, dem sportlich motivierbarem Fahrwerk und dem gehörigen Seitenhalt der Vordersitze (Polsterung: Stoff-Lederimitat „Morrocana“) geht der Rüsselsheimer Kompaktvan erstaunlich wohl gerüstet in die Kurve.
Das liegt an der gelungenen Dämpferabstimmung und der fahrsensiblen Lenkung (im Testwagen mit Multifunktion: Tempomat-Radio-Telefon). Die begrenzenden Elemente sind eindeutig die Winterreifen (Bridgestone Blizzak LM-35 205/55 R16), die in engen Kurven hörbar um Contenance ringen, und der bei intensiven Lenkeinschlägen abtauchende hohe Aufbau.
Die Bremsanlage spricht sportlich schnell und sehr direkt an – gut für sportive Papis, gewöhnungsbedürftig für viele Mamis.
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