Test
BMW X6 im ersten Test: Fahrbericht BMW X6 M50d
In „Sport+“ setzt auch mal das Heck zum Überholen an. Aber nur kurz, dann greift das ESP. Wird es deaktiviert, kann man driften, bis der Tank leer ist. Eines hat man nach einer Stunde Grenzbereich-Ausloten in den mit anthrazitfarbenem Leder und Alcantara bezogenen Sportsitzen vergessen: Der 4,91 Meter lange und 1,70 Meter hohe Brocken wiegt 2.260 Kilogramm.
2.200, 740, 381, 5,2, 6,6, 174 – noch so ein paar Zahlen, die auch etwas mit M50d-Fahren zu tun haben. Ausstattungsbereinigt ist der neue X6 nicht nur bis zu 40 Kilo leichtgewichtiger als der alte, sondern der 3,0 Liter große Reihensechszylinder-Diesel hat ihn mit drei Turboladern, Common-Rail-Direkteinspritzung und Einspritzdrücken von bis zu 2.200 bar voll im Griff.
Mit 740 Newtonmetern und 381 PS, die von der serienmäßigen 8-Gang-Sportautomatik kanalisiert werden. In 5,2 Sekunden zeigt der Zeiger des „Black Panel“-Tachos 100 km/h. Voran geht es mit dem stärksten Dieselmotor im X6 dabei deutlich sparsamer als mit dem Topbenziner im xDrive50i mit dem von 407 auf 450 PS erstarkten 4,4 Liter-TwinTurbo-Motor unter der Haube.
In der Papierform fließen alle 100 Kilometer 6,6 Liter statt 9,7 Liter Kraftstoff im 50i aus dem 85 Liter-Tank und die CO2-Emission liegt bei sittlichen 174 g/km CO2. Ermöglicht werden die 14 % Verbrauchseinsparung auch durch Sparhelfer wie den „ECO PRO Modus“ oder die zwischen 50 und 160 km/h aktive „Segel“-Funktion.
Diesel bedeutet im SUV Kraft und Vernunft, wenn man beim SUV überhaupt von Vernunft sprechen kann. Der 258 PS starke xDrive30d ist im Vergleich mit dem M50d der vernünftigere X6, der trotz seiner Coupéform nur wenig unvernünftiger als der aufrechte X5 ist. Im Alltag kommt man bequem über die Runden. Trotz der sich abduckenden Dachlinie mit vier Türen, fünf vollwertigen Sitzplätzen, der im Verhältnis 40:20:40 umklappbaren Rücksitzbank und adäquatem Kofferraumvolumen.
Das berührungslose Öffnen und Schließen der Heckklappe macht das Packen leichter. Mit 580 bis 1.525 Liter passen zehn, bzw. 75 Liter mehr hinein im direkten Vergleich mit dem Vorgänger. An dem orientiert sich der neue X6 weiterhin bei der Übersicht: Hinten herum ist nichts zu sehen, außer mit der optionalen Rückfahrkamera.
Der Drang zur Option fährt im X6 mit. Das Bang & Olufsen High End Surround Soundsystem, das Head-up-Display oder das geniale “Surround View” verhelfen der zweiten Auflage zu noch gediegenerer Universalität. Für die Karosserie stehen zwei Uni- und neun Metallic-Farben zur Auswahl. Neu im Programm sind „Sparkling Storm Brillanteffekt“ und „Flamencorot Brillanteffekt“. Aufmöbeln lässt sich der BMW mit Alutrittbrettern, dem im Vergleich zum Vormodell um 12 Zentimeter länger ausfallenden elektrischen Glasdach und der bis zu 3,5 Tonnen an den Haken nehmenden Anhängerkupplung, die mit der im DSC integrierten Anhänger-Stabilitätskontrolle Schlingerbewegungen des Gespanns durch gezielte Bremseingriffe ausgleicht.
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