Autotest
Kia Stonic im ersten Test: Im Trend
Was sagt der Autotester über Stonic 1.0 T-GDI und 1.6 CRDi?
Nur etwas zum Motor, der Schaltung und dem Fahrwerk, denn die Bedienung der Schalter und Tasten auf den logisch angeordneten Bedieninseln geht einfach von der Hand und die klar gezeichneten Rundinstrumente liegen gut im Blick.
Also, Stonic-Interessent, welcher Motor und welches Getriebe soll es sein? Besser nicht der 1,2-Liter-Vierzylinder mit 84 PS oder der 1,4-Liter mit 99 PS. Die laufen zwar schon ganz gut (Höchstgeschwindigkeit: 165 und 172 km/h) und verbrauchen mit 5,2 und 5,5l/100 km nicht viel, aber sie ziehen nur mit dünnen 122 und 133 Nm Drehmoment an der Vorderachse. Das spürt man auch im Standardsprint, für den mit den Saugmotoren 12,6 und 13,2 Sekunden vergehen. Da vergeht manchem etwas die Lust.
Der 1,0-Liter-T-GDI ist dagegen ein guter Tipp, denn der Dreizylinder produziert mit seinem Turbolader zwischen 1.500 und 4.000 U/min 172 Newtonmeter. In 10,3 Sekunden beschleunigt man aus dem Stand auf 100 km/h. Und das für 5,0 l/100 km Super in der Werksangabe. In der Praxis sind es – die Angabe im Bordcomputerdisplay lässt es erwarten – rund zwei Liter mehr. Besonders, wenn man die 120 PS, die ab 6.000 Touren bereit stehen, oft abruft und den Stonic bis 6.500 Touren ausdreht.
Der 1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel kriegt schon bei 4.500 Umdrehungen einen hochroten Kopf. Dafür bietet er mit seinem maximalen Drehmoment von 260 Nm noch mehr Durchzugskraft. Dabei erweist sich der Ölbrenner mit 4,2 l/100 km Diesel als braver Kostverächter. Mit ganz guten Manieren und überzeugendem Kraftaufbau im oft genutzten unteren und mittleren Drehbereich. Schade, dass Diesel gerade nicht populär sind.
Beim Getriebe hat man keine Wahl. Das Doppelkupplungs-Automatikgetriebe kommt erst im Sommer 2018 im Stonic. Das ist aber kein Nachteil, denn das serienmäßige Fünfgang-Schaltgetriebe lässt sich präzise bedienen.
Und das Stonic-Fahrwerk? Der Handlingparcours und das Ausweichmanöver in der nassen Bremsgasse gelingen sicher. Wo 80 km/h beim Ausweichmanöver angesagt sind, klappen final auch 90 km/h. Nach schnellem Lenken und herzhaftem Druck aufs Bremspedal kommt der Stonic ein paar Zentimeter vor der Begrenzung sicher zum Stehen, ohne dass sich der Radkasten schmatzend die Pylonen einverleibt. Dass die Lenkung mit nur 2,52 Drehungen von Anschlag zu Anschlag relativ direkt abgestimmt ist, lässt einen die erste Ausfahrt über Landstraßen spüren. Den Belag spürt man auch mit der strafferen Abstimmung. Aber das passt gut zum jungen Charakter des Stonic.
Warum gerade den?
Mit dem Look, dem leichtfüssigen Handling, dem kleinen Dreizylinder und der großzügigen Ausstattung liegt der Stonic im Trend. Dazu gibt es sieben Jahre Garantie. Wer den Stonic jedoch mit Allradantrieb bestellen möchte, schaut in die Röhre. Den gibt es nur für das Schwestermodell Kona von Hyundai, das im November auf den Markt kommt.
Der 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo wird im Stonic von 40 Prozent der Kunden bestellt werden und somit der beliebteste Motor sein, so Kia. Die beliebtesten Ausstattungslinien heißen Vision und Spirit. Der neue Kia Stonic steht ab sofort beim Händler. Wer gleich ordert, wartet bei einer Werksbestellung voraussichtlich zwei Monate.
Der Einstiegspreis, für den man im Edition 7 mit dem 84-PS-Benziner sitzt, liegt bei 15.790 Euro. Für die schon gefahrenen 1.0-T-GDI mit 120 PS und 1.6 CRDi mit 110 PS sind mindestens 18.390 und 20.090 Euro anzulegen.
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