Echter Frischluftgenuss bedarf solcher Windfallen kaum: Hat die Fokus-Elektronik den Besitzer gegen Aufpreis erkannt („Key-Free“ kostet 460 € extra), wird mit dem fest installierten Schlüssel gestartet und mit einem Knopfdruck dem Wind Tür und Tor geöffnet – vorne mit frisurfreundlicher Folge, hinten in klassischer Sturm-und-Drang-Version: bei niedrigen Tempi einfühlsam, bei größeren Wallungen dramatisch.
Gefühlswallungen schickt Ford im Innenraum in die Wüste: sauber verarbeitet, aber zu sachlich, zu abgeklärt. Routiniert oder Routine? Schlicht unemotional. Das pfiffige Fach des Focus auf dem Armaturenbrett ist auch weg, die Gemischtbedienung der Heizung über Knöpfe und Touchscreen immer noch kein Genuss und die Thermik unter dem manchmal im Aufwind flatternden Fahrergurt – eine Art natürliche Schulter-Puls-Massage – nur eine nette Schrulligkeit.
An der weitgehend beibehaltenen Schalterverteilung, der guten Ablesbarkeit der Instrumente, dem guten Klang des Radios (Hochtöner in der A-Säule) und dem geschlossen akzeptablen Schulterblick nach links hinten (viel Glas) prallt jede Kritik ab. Die hinteren Seitenscheiben lassen sich sogar mit einem Schalter vom Fond aus versenken, und auch hier wurde die Besatzung mit einem ohrnahen Hochtöner bedacht. All dies macht glücklicher als die unbeleuchteten Tempomatschalter auf einer dunklen Autobahn: Wer sucht, der sucht, der sucht, der sucht, bis er – im Dunkel herumfingernd – schließlich findet.
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