Test
BMW 530d und BMW 530i im Fahrbericht
Die Zukunft gehört dem Leichtbau. Das Ende der Gewichtsspirale sieht aus Münchner Sicht so aus: Der neue 5er hat in alle Karosserierichtungen zugelegt, wiegt aber bis zu 75 Kilogramm weniger als das Vormodell. Der komplette Vorderbau der 350 Kilo schweren Karosserie besteht aus Aluminium, was Sinn macht, weil Leichtbau am weitesten weg vom Fahrzeugschwerpunkt besonders Sinn macht. Das Fahrwerk besteht bis auf die Spurstangen, Radlager und Gelenkzapfen komplett aus Alu. Der Radstand wuchs um 6,2 Zentimeter, die Spurweite vorne um 4,6, hinten um 5,6 Zentimeter. Die Achslasten sind im fahrdynamisch idealen Verhältnis von etwa 50:50 verteilt.
In der Fahrpraxis ist der neue dem alten 5er, dessen Fahrwerk schon vorbildlich federte und dämpfte, in der Spurtreue und im Abrollkomfort nochmals überlegen. Egal ob als 530i oder 530d durcheilt der sportiv, aber komfortabel abgestimmte 5er mit der Wankstabilisierung Dynamic Drive die Kurven wie – und das ist hier nicht nur eine Phrase – auf Schienen. Vorne verzögert die gut dosierbare Einkolben-Faustsattel-Scheibenbremse mit innenbelüfteten Bremsscheiben von 324 Millimeter Radius, hinten mit 320 Millimeter-Scheiben.
Welchen Servos das serienmäßige Multifunktionslenkrad (längs- und höhenverstellbar) dabei gehorcht, entscheidet der Käufer: Servolenkung (Serie), Servotronic (230 €) oder Aktivlenkung (1.200 €, inkl. Servotronic; für den 520i erst ab September) stehen zur Wahl.
Schon die präzise und leichtgängige Serienlenkung ist ein Quell der Freude. Mit der sehr empfehlenswerten Aktivsteuerung schrumpft das Auto – Handling und Wendigkeit liegen auf 3er-Niveau.Bei der Aktivlenkung, eine Kombination aus Steer-by-Wire und mechanischer Ankopplung, sind nur noch zwei (anstatt drei) Steuerraddrehungen von Anschlag zu Anschlag nötig.
Die Abstimmung ist bis Tempo 120 viel direkter als bei einer herkömmlichen Lenkung. Die Hände bleiben in der optimalen Lenkposition. Übergreifen tut zumeist nicht Not. Zudem entfällt wildes Park-Kurbeln wegen des größeren Lenkeinschlags. Darüber hinaus assistiert die Aktivsteuerung dem DSC im unteren Ansprechbereich, indem sie stabilisierend den Gierwinkel über den Lenkeinschlag korrigiert. Sollte es zu einer Funktionsstörung kommen, greift eine Sperre, und die Verbindung zwischen Lenkrad und Vorderrädern wird über einen mechanischen Durchtrieb hergestellt.
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