Autotest
Alfa Romeo Stelvio im ersten Test: Aufsteiger
Was sagt der Autotester im Test über den Stelvio?
Leichter kommt beim Handling besser – Um dem neuen SUV nicht zu viel Gewicht mit auf den Weg zu geben, wurde bei Alfa Romeo einiger Aufwand bei der Entwicklung betrieben. Die Fahrwerkskomponenten sowie der Motor bestehen weitestgehend aus Alu. Komplett aus Alu gefertigt sind die Motorhaube, die Kotflügel, die Türen und die Heckklappe. Damit steht der Stelvio mit 1.604 bis 1.660 kg auf der Waage. Wie das unbeschwerte Handling sichert die Kraftübertragung die Fahrt.
Im Normalbetrieb arbeitet der im ersten Test gefahrene 2.0 Turbo mit 280 PS, dessen Start-Stop-Knopf direkt auf dem Lenkrad sitzt, den Hinterrädern zu. Ist es erforderlich schalten sich die Vorderräder stufenlos und völlig variabel zu. Das geschieht situativ und in Millisekunden.
Die italienische Mischung aus dynamischer Kurvenlage, direktem Einlenken im Dynamikmodus und Fahrkomfort überzeugt. Der relativ flache Aufbau, in dem man trotzdem 19 Zentimeter höher als in der Giulia sitzt, glänzt mit geringer Rollneigung. Der wie bei der Giulia 2,82 Meter lange Radstand bügelt den Belag gut weg.
Etwas Zwiespalt hinterlässt nur die Wahlmöglichkeit: Fährt man auf „D“ wie „Dynamic“, arbeitet die Lenkung mit mehr Lenkwiderstand und Direktheit. Im Modus „N“ wie „Normal“, in dem sie weniger unmittelbar reagiert, kommt der Motor aber nach der Kurve weit früher von den hohen Drehzahlen wieder herunter, die der Dynamikmodus zu lange hoch hält. Also, was macht man, wenn man sportlich unterwegs ist? Man schaltet an den Paddles.
Der Motor hat Kraft. Der 2,0-Liter-Turbobenziner drückt den Stelvio, der mit einem sportiven Leistungsgewicht von sechs kg/PS aufwartet, mit 400 Nm Drehmoment und 280 PS Leistung in 5,7 Sekunden von null auf hundert. Steht der DNA-Regler auf „D“ tackert die Automatik härter, doch der Fahrspaß ist trotzdem mit den Fingern an den fest hinter dem Volant stehenden Schaltwippen am größten. Kernig nimmt der Stelvio so den Berg. Prächtig steht das SUV-Fahrwerk die engen Kehren.
Bei freiem Auslauf ist im Topmodell erst bei 230 km/h Schluss mit Tempo machen. In Österreich schon lange vorher, wenn man es sich nicht mit den heimischen Gendarmen verscherzen will – der Berg ruft: Sonst wird´s teuer!
Gut geht auch der 2,2-Liter-Diesel mit 210 PS, mit dessen 470 Newtonmeter Drehmoment es sich locker-lässig cruisen, aber genauso sprinten lässt. In 6,6 Sekunden beschleunigt der stärkere Diesel aus dem Stand auf 100 und maximal geht er 215 km/h. Weniger als der 47.500 Euro teure Topdiesel geht aber auch.
Ab Mai steht der 2,2-Liter-Diesel mit 180 PS und Hinterradantrieb für 44.050 Euro beim Händler. Der produziert mit 450 Nm kaum weniger Durchzugskraft (- 20 Nm) und zwillt in 7,6 Sekunden (+ 1,0 s) aus dem Stand auf 100 km/h, um sich bei 210 km/h (- 5 km/h) einen Patt mit dem Gegenwind zu liefern. Mit dem 200 PS-Benziner, der im Sommer in den Handel kommt.(42.200 Euro), lässt sich noch mehr einsparen. Mit dem Verzicht auf 80 PS und den Q4-Allradantrieb spart man gegenüber dem 2.0 Turbo Q4 (49.000 Euro) fast 7.000 Euro.
Warum gerade den Stelvio?
Weil keine SUV-Front Italienischer anmutet? Weil das Interieur viel Charme aufbietet? Weil der Stelvio auf engen Bergstraßen echte Fahrfreude bereitet? Weil Alfa Romeo vier Jahre Garantie auf den Stelvio gibt? Keine Frage mehr, mit Alfa geht´s mit dem neuen SUV aufwärts. Auch im Flachland.
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