Autotest
Kia Ceed Sportswagon Fahrbericht
Mit dem neuen c´eed machte Kia einen großen Schritt nach vorne. Hinten kommt mit dem neuen Kombi ein voluminöser Kofferraum hinzu – erster Test: Fahrbericht Kia c`eed Sportswagon.
Der neue Sportswagon ist mehr „Wagon“ als „Sport“. Er baut zwar 5 Millimeter flacher, aber mit 4,51 Metern zwanzig Zentimeter länger als die Schrägheckversion. Das kommt im Kofferraum gut: nicht 380 Liter (1.318 l bis Dachhöhe), sondern 528 Liter (1.642 l) kommen im c´eed Kombi unter. Hinzu gesellt sich ein 43 Liter großes Geheimfach im Kofferraumboden.
Ins Auge fallen gleich die breite Lade, die tiefe Ladekante, die beidseitig sauber in Schienen geführte Kofferraumabdeckung und das Schienensystem des Gepäckraumorganisierers (Serie ab Vision). Obenauf gibt’s die Dachreling (Serie), aber keinen oben drauf: Durch den weiter nach vorn verlegten Anschlag der Heckklappe gestattet die Klappe eine Stehhöhe von 1,89 Metern – ohne Knopfnuss.
Ein Upgrade erfuhr der koreanische Kombi auch in der Ausstattung. Zum Standardprogramm zählt nicht nur das Trennnetz (bei umgeklappter Rückbank: auch hinter den Vordersitzen arretierbar) und die 12-Volt-Steckdose im Kofferraum, sondern je nach Version und Extrapaket die volle Ausstattungsbreitseite: Spurhalte-Assistent, Xenon-Scheinwerfer, Panoramadach, Smart-Key, beheizbares Lenkrad …
Mit 13 Stellern stellt das Multifunktionslenkrad gewisse Ansprüche an die Gewohnheit. Die bei starkem Sonnenlicht auftretenden Reflektionen an der Armaturenbrettoberseite und die fehlende Höhenverstellung des Fahrersitzes darf man im Testwagen noch beklagen. Aber viel mehr geht objektiv nicht, denn man lobt: die gute Verarbeitung, die einleuchtend gruppierten Mittelkonsolen-Bedienelemente, ein Cockpit auf der Höhe der Zeit.
Die Sitze tragen mit ihrer bequemen Aufpolsterung im unteren Rückenteil ein gutes Quäntchen zum bequemen Fahrwerk bei: eine geglückte Balance zwischen Verbindlichkeit und Komfort. Die Bremsanlage beißt vorbildlich verbindlich.
Die elektrische Servolenkung tut’s leicht (im Normal-Modus), zu leicht (in „Comfort“) oder direkter (in „Sport“). Geht dem Fahrer das Parkieren nicht ganz so leicht von der Hand, ist die neue aktive Einparkhilfe ein guter Tipp – damit ist der Akt, ohne Hand anlegen, rasch und zackig vollzogen.
Wie im Vorderteil des Schräghecks stehen auch im Sportswagon vier Motoren zur Verfügung: zwei Benziner und zwei Diesel mit 90 bis 135 PS. Der 90 PS-Diesel ist kräftig genug. Nur bei ganz tiefer Drehzahl spürt man das Downsizing. Schon etwas weiter oben bügelt und pusht der Lader.
Der ebenfalls aus 1,6 Liter Hubraum schöpfende 128 PS-Diesel ist fülliger und zurückhaltend-schnurrig, wenn man ihn nicht bis 4.500 U/min auspegelt. Der 100 PS-Benziner giert nach Drehzahl, kommt aber erst richtig zur Sache, wenn das Gewissen genau das Gegenteil, sparendes Hochschalten, fordert.
Der ebenfalls aus 1,6 Liter Hubraum schöpfende 128 PS-Diesel ist fülliger und zurückhaltend-schnurrig, wenn man ihn nicht bis 4.500 U/min auspegelt. Der 100 PS-Benziner giert nach Drehzahl, kommt aber erst richtig zur Sache, wenn die Verbrauchsanzeige genau das Gegenteil, sparendes Hochschalten, anfordert.
Standardmäßig sind alle Motoren mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe kombiniert. Für die 1,6-Liter-Modelle ist optional das sechsstufige Automatikgetriebe lieferbar, im 135 PS leistenden 1.6 GDI das neue Doppelkupplungsgetriebe (DCT).
Das macht einen besseren Job als die Handschalter. Die agieren in der Schaltgasse – nicht das erste Mal im Kia – etwas hakelig und nicht so smooth, wie das eigentlich seien könnte. Aber wie es ist, ist es trotzdem gut. Nicht nur in Fahrt, sondern auch im Preis: ab 15.690 Euro für den 1,4-Liter-Benziner – doch noch eine sportliche Ansage des Sportswagon. (2012)
Weitere Informationen
Sie müssen eingeloggt sein, um einen Kommentar abzugeben Login