Autotest
Volvo XC40 D4 AWD im Test: Machen wir es kurz
Was sagt der Autotester über den Volvo XC40 D4 AWD?
Haben Schweden oft ne Fahne? Globalisierung macht durcheinander. Schwedenfahne am Sitz, Schwedenfahne am Kotflügel, aber der Volvo XC40 läuft tatsächlich in Gent/Belgien vom Band.
Mit bekannter Cockpitphilosophie und Bedienung sowie den bekannten Motoren. Das bedeutet konkret: Wer von anderen Volvo Modellen in den XC40 umsteigt, fühlt sich schnell zuhause. Wer neu ist, muss sich erst zuhause fühlen.
Auf dem hochkant stehenden Touchscreen-Bildschirm des Sensus-Infotainment drückt, wischt und scrollt man, dass es eine Freude ist, aber manchmal lenkt das Bedienen auch vom Verkehrsgeschehen ab. Flotter geht es mit dem Smartphone. Es ist schnell eingebunden in den Betrieb und lässt sich, wenn schon dafür geeignet, auf der induktiven Ladefläche vor dem Schalthebel kabellos laden.
Zu hohe Dynamikansprüche sollte man aber nicht stellen. Der Volvo XC40 hat mit fast zwei Tonnen Übergewicht zu kämpfen, und hohes Gewicht ist der Dynamik nun mal nicht förderlich. Trotzdem sorgt der kürzere Radstand von 2,70 Meter für mehr Kurvenfreude als in den größeren Volvo SUVs. Die Lenkung, die im Eco- und Comfort-Modus weicher und im Dynamic-Modus direkter anspricht, arbeitet präzise. Der schwere Schwede liegt in schnellen Kurven erstaunlich lange sehr ungerührt und sicher. Erst dann beginnt die Masse, sich sanft aufbauend, zu schieben.
Der, der im Test vorne schiebt und zieht, demonstriert im XC40 D4 AWD Kraft und Gelassenheit. Vier Zylinder müssen, Volvos Motorenphilosophie folgend, jedoch reichen. Und sie reichen. Der von einer 8-Gang-Automatik verwaltete 2,0-Liter-Turbodiesel treibt den XC40, fern von Hektik geschmeidig voran. Schon bei entspannten 1.750 Umdrehungen sind die 400 Newtonmeter Drehmoment wach und die 4.000 Touren, die alle 190 Pferde galoppieren lassen, tun in der Praxis selten Not.
Wenn sie galoppieren, dann in 7,9 Sekunden aus der Statik auf 100 km/h. Nicht schlecht für so schwer. Und der Galopp hat erst bei 210 km/h ein Ende. Dann fließt allerdings deutlich mehr Kraftstoff, als die für den XC40 D4 AWD im Schnitt versprochenen fünf Liter Diesel, aus dem 54 Liter großen Tank. Im Test lag der Verbrauch bei nicht rekordverdächtigen, aber akzeptablen 7,5 Liter/100 km. Und dazu floss, um den Ball beim Schadstoff flacher zu halten, auch immer ein Schlückchen aus dem AdBlue-Tank.
Das Schweden-SUV hat aber nicht nur sein Gewicht, sondern mit 44.450 Euro, die Volvo für den XC40 D4 AWD Momentum veranschlagt, auch seinen Preis. Als 150 PS starker D3 und mit dem 163 PS starken Basisbenziner im XC40 T3 startet das Volvo SUV schon bei 34.950 und 32.450 Euro.
Warum gerade den?
Machen wir es kurz, wie Volvo mit dem XC40: Der fährt so nobel auf wie Volvos große SUVs. Das Kompaktformat aber macht den XC40 handlicher und parkfreundlicher. Das Platzangebot kann man sehr gut akzeptieren. Für das viel zu hohe Gewicht – sicher ist schwer – geht der Verbrauch des kraftvollen und gesitteten 190-PS-Diesel in Ordnung. Es kurz zu machen, ist also auch in diesem Fall kein Nachteil.
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