Test
Toyota Prius Plug-in-Hybrid im Test
Vorsprung durch Technik: Prius
Eingestiegen, starten. Die Welt wird immer komplizierter, der Prius ist das Gegenteil davon. Hat man die Feststellbremse links unterhalb des Lenkrads geortet, geht´s schon los. Nimmt man als Prius-Beginner dann endlich den Fuß von der Bremse, weil der Elektromotor mit dem Druck auf den Start-Stop-Knopf schon läuft, obwohl davon nichts zu hören ist, rollt der Toyota elektrisch getrieben voran. Unmittelbar nach dem Kaltstart gesellt sich der 1,8-Liter-Vierzylinder hinzu. Auf der folgenden Strecke entscheidet dann der Gasfuß mit Hirn darüber, wie weit es im Solo elektrisch geht, indem der Balken der Hybridanzeige im linken Bereich gehalten wird. Wird die Mittellinie überschritten, weil die Kraftanforderung zu hoch wird, schaltet der Prius wieder auf Benzinbetrieb.
Dieses permanente Hin- und Herwechseln zwischen Elektro- und Ottomotor in der City geschieht unauffällig und mit sanften Übergängen. Soll es nur elektrisch vorangehen, gelingt dies auch bei mittlerem Tempo auf der Landstraße bis cirka 100 km/h. Bei starkem Beschleunigen, was immer noch nicht leise, aber zumindest laufruhiger als früher abläuft, gesellt sich der 99 PS-Benziner zum E-Motor hinzu. Das allerdings erst spät, im Vergleich zu anderen Hybridfahrzeugen. Dadurch gelingt rein elektrische Fortbewegung, ohne Dazwischenfunken des Benzinmotors, im Toyota öfter als in weniger reifen Hybridfahrzeugen – Vorsprung durch Technik: Prius.
Der Toyota Prius ist die graue Eminenz der Elektrobranche, aber nicht mehr so grau und triste im Innenraum wie die beiden ersten Generationen. Die brückenartige Mittelkonsole mit dem kompakten Automatikwahlhebel ist nicht nur optisch ungewöhnlich, sondern bietet auch handfeste Vorteile, weil sich darunter eine große Ablage auftut. Praktisch sind auch die Kleinigkeiten. Der im Testwagen integrierte WLAN-Hotspot genauso wie die Umluft-Taste direkt am Lenkrad oder die Direkttaste für die Feinjustierung des Head-up-Displays („HUD“).
Dass im Sparfuchs Prius in der HUD neben der Geschwindigkeit und dem aktivierten Hybridmodus auch die „Sparbalken“ auf die Windschutzscheibe projiziert werden, macht Sinn. Die drei km/h, die der Tempomat ziemlich konstant auf den voreingestellten Wert aufschlägt – Ziel: 70, Tacho: 73 km/h – eher weniger. Das fiel allerdings schon im „normalen“ Prius auf. Ist der Radar des Tempomats verschmutzt, stellt der die Arbeit komplett ein, was allerdings leicht zu beheben ist: mit einem Putzlappen. Und was tun für die Akkupflege? Seitlich an der rechten Rücksitzlehne und an der Vorderkante des linken Rücksitzpolsters befinden sich die Lufteinlassöffnungen zur Kühlung der Hybridbatterie. Die sollten nicht blockiert werden, sonst droht die Überhitzung des Akkus und ein Leistungsabfall.
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