Autotest
Kia Picanto 1.0 im Test
Was sagt der Autotester im Test über den Kia Picanto?
Im Kia Picanto findet die Familie wieder zusammen. Alle sitzen eng beieinander. Längs wie quer. Für einen 3,60 Meter kurzen und 1,60 Meter breiten Pimpf ist das Raumangebot aber ordentlich. Auch ein 1,90-Meter-Typ wie ich nimmt auf dem Vordersitz keinen Kontakt zum Dachhimmel auf.
Nur hinten wird’s eng um die Kniespitzen. Wäre ich weniger langbeinig oder noch Knirps, ginge alles paletti. Die fünfte Kopfstütze in der Rückbankmitte kann man aber nicht für voll nehmen. Um zu dritt auf der Bank zu sitzen, muss man sich schon ganz doll lieb haben.
Im Kleinwagen spricht nichts gegen einen flotten Dreier – Dreizylinder verbrauchen weniger. Rund 4,5 Liter verspricht Kia. Der 1,0-Liter-Sauger ist bei niedriger Last nicht vorlaut und bei voller doch. Bei 3.500 Touren sind dünne 96 Nm Drehmoment produziert und bei 5.500 U/min stehen die versammelten 67 PS an der Vorderachse an.
Wer im Picanto rasen möchte, benötigt also diese Ich-halte-Dich-bei-Laune-Kleiner-Haltung. Wobei das mit dem Rasen so eine Sache ist. 14,3 Sekunden vergehen von 0 auf 100 km/h. Trotzdem reichen die 67 Pferde im Alltag, denn der Picanto 1.0 ist mit bis zu 161 km/h ausreichend flott und mit einer Tonne Gewicht leicht. Wie leicht, spürt man, wenn man das Fahrzeug am Straßenrand abstellt und ein Bus mit 60 km/h dicht vorbeifliegt. Dann wippt der Picanto im Sog mit.
Typisch Kia sind das schnell ansprechende Bremspedal und das etwas knochige, aber trotzdem gut zu schaltende Fünfganggetriebe. Das Niederlastruckeln beim Durchrollen eines verkehrsberuhigten Bereichs, das man mit dem Gasfuß schwer ausgleichen kann, stört manchmal ein wenig. Provoziert man in der Kurve einen Lastwechsel, indem man heftig auf die Bremse steigt – machen nur Tester –, bekommt der Picanto weiche Knie und taucht stark zur Innenseite ab. Über schlechtem Belag holpert es auch – kein Wunder bei 2,40 Meter Radstand.
Bei der einfachen Bedienung darf man den Kleinen wieder ohne Wenn und Aber lieb haben. Wie einfach das Picanto-Verwalten gelingt, dafür steht exemplarisch ein Schalter: Die Klimaanlage wird nicht über einen winzigen Knopf oder über ein nur mit Konzentration zu treffendes Bedienfeld auf einem Touchscreen aktiviert, sondern über eine breite Taste, was nicht nur nachts ganz klar von Vorteil ist. So funktioniert einfache Bedienung.
Warum gerade den?
Leichtes Auto, leichtes Handling, leichte Bedienung, gute Übersicht, wenig Verbrauch – Der Verbrauch lag im Test wie immer höher als in der Werksangabe, aber mit 5,8 Liter Super trotzdem niedrig. So niedrig wie der Preis. Das und seine anderen Eigenschaften machen den Picanto 3 zum Rundum-Sorglos-Paket mit konkurrenzlosen sieben Jahren Garantie. Die bietet in dieser Klasse sonst keiner.
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