Test
Jaguar XF 25d im Test: Elegantes Business
Was sagt der Autotester im Test über den XF 25d?
Modern ist, dass man erkennt, was mit der Moderne manchmal schief läuft. Wer im ersten Jaguar XF versucht hat das Handschuhfach zu öffnen, weiß wovon gerade gesprochen wird. Ein Druck auf den Sensor, der Deckel bleibt zu, noch einen … er bleibt zu … Der aktuelle XF hat einen altmodischen Ziehgriff am Fach vor dem Beifahrer und das Handschuhfach öffnet sich sofort.
Verbessert wurde im Vergleich zum ersten Jaguar XF auch die Bedienung. Trotzdem verläuft Sie in manchen Momenten über die vier Touch-Felder auf dem Bildschirm etwas verquert ab. Aber dann wieder geradlinig, etwa beim Löschen des Navigationsziels über eine Direkttaste.
Ein anderes Mal ist genau die Moderne der Königsweg. Audi machte es mit dem Virtual Cockpit vor (Der Audi SQ7 im Test) und Jaguar liefert nun auch mit dem 12,3-Zoll-TFT-Kombiinstrument.
Wer mit der Breitband-Navigationskarte direkt hinter dem Lenkrad navigiert hat, möchte das nicht mehr missen. Leider war das digitale Instrument im XF 25d, den wir im Test fuhren, nicht verbaut (Aber hier: Der Jaguar F-Pace 30d im Test).
In fast jedem Fahrmoment zugegen ist der neue Ingenium 2,0-Liter-Vierzylinder-Twinturbo-Diesel. Dank der zwei Lader. Die produzieren mit der Luft der zwei Turbos satte 500 Nm Drehmoment. Die sanft die Schaltstufen wechselnde 8-Gang-Automatik sendet die Kraft schon bei frühen 1.500 Touren an die Hinterräder. Damit kommt der Vierzylinder-Turbodiesel dem Sechszylinder-Diesel im XF 30d im Drehmoment (700 Nm bei 2.000 U/min) und in der Performance zumindest nahe. Hand anlegen an den Schaltwippen tut dabei nur selten Not, denn soviel Drehmoment reicht für souveränen Automatikbetrieb.
Der XF 25d mit Heckantrieb beschleunigt aus dem Stand in rasanten 6,5 Sekunden auf Tempo 100 und läuft 246 km/h. Der XF 30d erreicht 250 km/h. Beim Kaltstart und Ausdrehen knurrt der Vierzylinder mehr. Der V6-Diesel säuselt sonor. Dass der Sechser mit fulminantem Kraftaufbau und geschmeidiger Elastizität noch druckvoller aus den Vollen schöpft als der Vierer gehört aber auch zur Wahrheit. Aber das hat seinen Preis.
Aus der Business-Perspektive, die auch den Kosten-Nutzen-Faktor im Auge behalten muss, macht der 240-PS-Selbstzünder einen sehr guten Job. Er verbraucht rund ein bis eineinhalb Liter weniger als der 300-PS-Diesel. Außerdem spart der Firmenchef bei der Anschaffung. Der XF 25d mit 8-Gang-Automatik startet mit 44.000 Euro in der Preisliste, der XF 30d mit 8-Gang-Automatik 8.000 Euro darüber, erst bei 52.000 Euro.
Warum gerade den?
Das Gewicht des XF liegt mit seinem zu 75 Prozent aus Alu bestehendem Unterbau um bis zu 190 Kilogramm unter dem der ersten Generation. Der XF 25d steht mit 1.680 kg auf der Waage und er schlägt sich mit dem Cw-Wert von 0,26 auch gut im Wind. Das wirkt sich aus im Verbrauch. Jaguar gibt einen kombinierten Verbrauch von 5,3 l/100 km für den XF 25d an. Im Test steht am Ende eine „5,9 l/100 km“ auf dem Display des Bordcomputers. Der Testverbrauch liegt bei 6,5 l/100 km. Der Vierzylinder kommt der Kraft des V6 zumindest nahe. Damit geht das Geschäftliche mit dem preiswerteren und ökonomischeren 240-PS-Diesel am Ende besser auf. Und die Fahrfreude mit dem durchzugsstarken und sparsamen Motor kommt auch nicht zu kurz: Good Business.
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