Das Sportfahrwerk baut zwar tief, aber nicht zu tief für den Alltag. Der ST steht ihn mit all den Vorzügen eines Focus. Dem geräumigen Innenraum, dem großen Kofferraum, der 363 bis 1.148 Liter fasst, dem fairen Preis von 28.250 Euro und den Details, die das Leben leichter machen. Etwa der Schalthebel des Sechsgang-Getriebes in guter Schaltposition oder der echte Handbremshebel. Und Kleinigkeiten, die es wenig schwerer machen. Etwa der nicht gerade glücklich platzierte Hauptlichtschalter, an dem man als Langbeiniger mit dem linken Knie hängen bleiben kann – sorry, nach drei Focus Testfahrzeugen ist das Fakt – und die Zieleingabe der Navi, die man intuitiv mit einem Dreh erledigen möchte, dann aber über Pfeiltasten erledigen muss. Auch sonst versteckt sich manchmal etwas im Untermenü.
In Fahrt stellen sich bei der Bedienung kaum Fragen. Der Ford bleibt Ford, der Focus Focus. Bis auf die mit Schaltern überladene Mittelkonsole überfordert wenig die Intuition. Kosten treibendes wie ein adaptives Dämpfersystem oder eine Sporttaste kann man lange suchen. Der ST spart sich das. Was im Vergleich zu den braven Focus Modellen anders ist, macht Sinn: Drei Zeigerinstrumente für Öltemperatur, Öl- und Ladedruck anstatt des Ablagefachs auf der Armaturenbrettoberseite, das Sportlenkrad und ganz besonders die Sportsitze von Recaro.
Hat man sich an ihre Farbgebung gewöhnt – die Sitzwangen greifen immer die Außenfarbe auf –, lernt man ihren Langstreckenkomfort kennen. Vorausgesetzt der liebe Speck gibt es her. Zu dicke Hintern passen nicht gut aufs Sitzpolster, zu breite Hüften stoßen sich an den Sitzwangen.
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