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Fiat Panda 1.3 Multijet Diesel im Test

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Fiat Panda 4x4 TestDas Gitarrentalent war für die, die es hören mussten eher erbärmlich. Hier im Panda treffe ich von Anfang an den rechten Ton. Mit den 70 PS des 1.3 Multijet-Diesels schnurrt der kleine Fiat leichtfüßig davon. Sogar ziemlich laufruhig für einen, der seinen Brennstoff permanent selbst zündet. Und manchmal, wie jetzt bergab und mit 180 km/h, auch sehr geschwind. Wegen dem Gegenwind nicht leise zwar, aber vor der Ampel sogar mit Handmassage  – eben weil die Motorvibrationen, das passiert bei manchem Diesel, zart ins Lenkrad dringen.

Der ansonsten sehr gut erzogene Vierzylinder-Turbodiesel mit Common Rail-Einspritzung (Euro 4) bringt ganz lässig mehr Power über die Vorderräder auf die Straße als mein linker krummer Zeigefinger damals verkrampft auf die G-, E- und Was-weiß-ich-Saiten: Hier das schauerlich in Töne gesetzte Prinzip Barré, dort das ohrenfreundlichere Prinzip Multijet. Einzige Gemeinsamkeit: Hohe Töne kann auch der 1.3 Multijet nicht. Bei 4.000/min machen die Kolben vorne nicht mehr viel her, bei rot unterlegten 5.100 ist auf dem Drehzahlmesser ganz Schluss.

Viele Motoren der Generation TDI ziehen wie die Bullen, Fiats kleiner 16V wie ein Ochse mit ein wenig kürzeren Hörnern – mit 1,3 Liter Hubraum wird ein Panda auch mit der tollen Idee Rudolf Diesels an Bord nicht zum Dampfhammer, aber rein vom Gefühl und vom Drehmoment (145 Nm), vergessen sind die dünnen 34 PS des Panda 34, zum kräftigsten Panda aller Zeiten.

Witzig zitiert der Kleine den Multipla im Innenraum, ohne dessen fast anarchische Schalter- und Düsenverteilung zu teilen. Die Bedienung geht auch hier manchmal andere, aber genauso akzeptable Wege. Der gut geführte Schalthebel liegt in erhobener Position gut in der Hand, die Türschlösser öffnen von links nach rechts und beim ersten Reset des Tageskilometerzählers hilft das Bedienhandbuch – was soll es?

Schon weniger im Soll: Die Außenspiegel sind etwas klein geraten, die Oberseite des hell gehaltenen Armaturenträgers spiegelt sich in der Windschutzscheibe, die weit aufragende Schlossaufnahme im Kofferraum lauert auf die Perforation von Jackenärmeln und die unkonventionelle Konsolenlandschaft macht es nicht leicht, etwas gerade abzustellen. Abgesehen davon ist der Panda in der modernen Autolandschaft erfreulich unmodern: Ablagen gibt es reichlich.

Die Lenkradhöhenverstellung reicht völlig aus, um seine Position auf den recht weich gepolsterten Sitzen zu optimieren. Die Sitzhöhenverstellung ist allerdings nur die Hälfte wert, wenn sich die Sitzfläche nur nach hinten absenken lässt. Der Fahrer sitzt in Rechtskurven, der Beifahrer in Linkskurven erhöht, da der Fiat Panda fahrwerksseitig auf etwas weichen Beinen daherkommt (Einzelradaufhängungen vorne, Verbundlenkerachse hinten). Im Haftgrenzbereich schiebt er zuerst ausgesprochen friedlich über die Vorderräder. Wird dazu mit dem Gas- oder Bremspedal ein Lastwechsel provoziert, geschieht das Nasenrecken gen Fahrbahngrenze etwas flotter – alles eher harmlos und wegen des ansprechenden Komforts akzeptabel.

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