Autotest
DS3 208 THP Performance im Test: Surprise, Surprise
Was sagt der Autotester über den DS3 208 THP Performance?
Der Langsamfahrkomfort des 208 THP Performance ist, sagen wir es mal ehrlich: bretthart, ungehobelt, hölzern. Bei üblem Straßenbelag schlagen die Einschläge durch bis in den Zahnersatz. Dies geht aber OK für einen, der wie Uhu an der Straße haftet, denn bei schneller Fahrt – naja, sorry: 110 – verdaut die harte Variante den Straßenbelag dann doch ganz bekömmlich, weil sich die Einschläge in der Frequenz besser verteilen.
Dass das lange Reisen im harten Franzosen glückt, dafür sorgen auch die Schalensitze im DS3 208 THP. Die Sportsitze mit integrierter Kopflehne überzeugen nicht nur mit Sitzbreite breite Hüften und mit taffem Seitenhalt, sondern sie sind auch auf Langstrecke sehr bequem. Das darf man nach 3.000 Kilometern Autobahn und ein paar hundert Kilometern auf der Landstraße schon behaupten – Test bestanden.
Auch 1,90 Meter passen. Zwar ragt einem der tiefer gelegte 208 THP gefühlt nur knapp über die Hüfte, aber die Kopffreiheit passt. Hinter den Schalensitzen geht es da schon enger zu, wenn man nach dem sportiven Zustieg im Dreitürer auf der Sitzbank landet. Dort wird man, hoch sitzend, in Richtung Dachhimmel gepresst. Daraus ergibt sich eine kauernde Haltung. Gut, dass Kinder selten 1,90 hoch sind.
Die Haltegriffe wie im Jaguar Sportwagen (Test Jaguar F-Type Roadster P300), an denen sich die Mitfahrer hinten in rasanten Kurven links und rechts festklammern, sind in einem Schnell-Kurven-Verwerter wie dem DS3 208 THP höchst sinnig.
Das Radio-Navigations-System gehört eher zu den unflotten und ist spürbar schon ein wenig von gestern (zu tiefe Schalterleiste, vom Verkehr ablenkende Lautstärke-Einstellung auf dem Touchscreen).
Und wo man schon am kritisieren ist: Das Interieur mit edler Klavierlackoptik wird dem DS Anspruch zwar gerecht, die fühlbaren Grate an den hinteren Haltegriffen aber nicht.
Kritisch unter dem Alltagsaspekt sind auch die Felgen. So sexy die schwarz lackierten 18-Zoll-Leichtmetallfelgen des Test-DS sind, so schnell sind sie an hohen Bordsteinkanten demoliert oder im besten Fall nur verkratzt. Leider sind bei einem superflachen 40er-Niederquerschnitt fast alle zu hoch.
Echte Vorteile bieten die 205/40er-Breitreifen aber in der Kurve. Da der sportivste DS3 wie ein Brett liegt und sensibel auf Lenkbefehle reagiert, manövriert er sich nicht nur handlich, sondern auch sicher aus mancher kritischen Fahrsituation heraus – beste aktive Sicherheit.
Und der Verbrauch des DS3 208 THP? DS verspricht mit dem 208 PS starken 1,6-Liter-Turbo unter der Haube einen Durchschnittsverbrauch von 5,4 Liter Super alle 100 km. Und was passiert im Test?
Warum gerade den?
Die sportlichen Qualitäten des Fahrwerks und Turbomotors begeistern im stärksten DS3. Den Vierzylinderturbo zeichnet aus, dass er viel Dampf entwickelt, aber keinen großen Appetit, wenn man ihn brav fährt. Die Herstellerangabe klappt nicht, aber, surprise, surprise, eine starke Überraschung: Nur 6,3 Liter Super verbraucht der 208-PS-Motor im Test. Damit gehört er zu den guten Motoren. In jeder Hinsicht.
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