Autotest

Alfa Romeo 4C Test: den Traum wagen

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Was sagt der Autotester über den Alfa Romeo 4C?

Der Kaltstart macht immer Stimmung. Je nachdem welchem Nachbarn man gerade begegnet, ist der 4C-Start, wenn der Nachbar einen mag, „klasse“ oder, wenn er einen nicht mag oder gerne lange schläft, „unverschämt“. Wir haben nur nette Nachbarn, die nicht lange schlafen.

Alfa Romeo 4C Digitalcockpit

Eingestiegen und abgelegt – Wohin denn? Ablagen? Cupholder? Hahaha, vergesst es. Also sprechen wir über die Sicht nach hinten. Welche Sicht? Man erblickt das Lüftungsgitter des Motors und das dunkel abgetönte Heckscheibchen. In schräg zur Fahrbahn verlaufenden Parkbuchten muss die Beifahrerin aussteigen, damit man den 4C aus der Parklücke bugsieren kann, denn hinten rechts ist definitiv nichts zu sehen. Parksensoren helfen in solchen Momenten nicht, und über eine Parkkamera verfügt der 4C nicht. Und auch hohe Bordsteinkanten haben so ihre Tücken: Sind sie normal hoch, sind die tiefen Felgen des 4C in Gefahr, sind sie hoch, sogar die Türen. Und der Komfort? Welcher … ?

Alfa Romeo 4C Glas Motor

Wenn das Restkomfort ist, dann lässt der 4C nichts übrig – Auf der Autobahn zählt man Trennfugen. Der Geräuschpegel ist hoch. Die Lenkung spürt allem nach und schickt es darauf direkt in den Lenkradkranz. Das ist die pure Rückmeldung. Die Hände bei hohem Tempo permanent am Lenkrad zu lassen, wird bei hohem Tempo damit zur Lebensversicherung. Und das Parken im Stand ist eine Kraftnummer: Servounterstützung? Oberarme!

Wer dem 4C versucht rational zu kommen, dem kommt er emotional – Protagonist: dieser Motor. Bei 1.500 U/min röchelt er, bei 2.000 setzt es wie bei der Enduro kerniges Schneiden, irgendwo dazwischen gurgelt es im Abgastrakt und oben herum ist der mit 1,5 bar schnaufende Turbo dann nur noch herrlich laut. Seine 240 PS sind so etwas von auf dem Sprung. Die über die Lenkradwippen flott zu schaltende TCT-Schaltung ebenso.

Alfa Romeo 4C Motor hinter Glas

Und dann kommt die Rechnung an der Tankstelle? Für die nicht immer braven 423 Kilometer hat der 4C exakt 35,1 Liter Kraftstoff aus dem 40-Liter-Tank gesaugt. Gar nicht so schlimm. Das entspricht einem Verbrauch von gerade mal 8,3 l/100 km. Wunderbar, das ist ja ein Gefühl wie Champagner trinken, aber nur fürs Wasser zahlen.

Und die Haltbarkeit von das Ganze? Sportmotoren überraschen manchmal. Zumindest sind 45.000 Kilometer Laufleistung für diese Art von Testfahrzeug schon eine Leistung, denn wer fährt mit dem langsam?

Alfa Romeo 4C Heck

Warum gerade den?

Alltagsnutzen bietet der 4C nicht. Komfort auch nicht. Aber, was bedeutet all das bei dem Motor, dem Fahrwerk, dem Handling und der Emotion? Einen Alfa Romeo kaufen die Wenigsten mit dem Verstand. Und wenn doch, dann raubt der 4C  den einem spätestens bei der ersten Ausfahrt. 63.500 Euro sind verdammt viel Geld. Aber nicht für einen Traumwagen – den Traum sollte man wagen.

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