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Abarth 500 im Test: apart abarth

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Wer den Abarth 500 rational kauft, hat die Emotion ganz sicher falsch geparkt. Das heißt nicht, dass er keine rationalen Qualitäten hat. Aber eben weit mehr emotionale – Test: Abarth 500.

Konstanten bestimmen das Leben – Der Italiener jubelt. Der Deutsche nörgelt: Die Sitzposition ist unsportlich zu hoch. Man möchte als Erwachsener weder gerne hinten sitzen (Grund: Die Enge im Fuß- und Kopfraum) noch einen großen Koffer hinten mitnehmen müssen (Zuladevolumen: 185 l). Das Pfeifen an der rechten A-Säule stört, das in Schwarz noch schlechter ablesbare Tachoblatt und das Blink-Stakkato des serienmäßigen GSI („Gear Shift Indicator“).

Die Kupplung des Testwagens zuckt weich und flau. Der Leerlauf des 1,4 Liter-Turbo dringt bis ins Lenkrad, und der sechste Gang fehlt. Und warum hat der Fiat 500 1.4 16V (100 PS; ab 13.000 €) ein Sechsganggetriebe und nicht der teurere Abarth? Warum kostet die 50:50-teilbare Rückbank 150 € extra? Und das Ganze pur mehr als 18.000 €? Gute Fragen. Aber, echt die falschen. Verstören wir den Vernunftmensch also mit den richtigen: Warum vergeuden Sie Ihre Zeit mit einem Polo? Führt die optimale Vollkaskoklasse oder das ideale Preis-Leistungs-Verhältnis wirklich zur Glückseligkeit?

Abarth 500: Auspuff, Heck, Diffusor, Spoiler, breit, tief1.4 TB BZ ABARTH, Code 312A1000 – Der Kenner ahnt, was das im Motorräumchen des Fiat 500 bedeuten wird: Nicht schnöde Urgroßvater Otto und vier Zylinder in Reihe, Kolbendurchmesser 72 mm, Hub 84 mm und 1.368 Kubik samt 3HHH-Turbolader, rein technisch betrachtet, sondern ordentlich Holz in der kleinen Hütte. Ganz passend zum Urprinzip Abarth: kleines Auto, starker Motor. Mit 1.035 kg leer sticht der aufgebohrte 500 so real wie das Abarth-Wappentier. Kernig grollt es beim Kaltstart wegen der zweiflutigen Sportauspuffanlage, flott nimmt der Motor Gas an. Punch, Durchzug, Elastizität, auch alle da. Dabei schnupft er sein Drehmoment (206 Newtonmeter bei 3.000 U/min) wirklich unangestrengt, verdaut auch mal locker einen eigentlich zu hohen Gang und kreiert damit eine ziemlich lässige Motorcharakteristik: Drehen kannste, musste aber nicht …

135 wohlgenährte Pferde. Der Aparte hält sie – Downsizing wirkt – prachtvoll im Stall. In 7,7 s rennt er auf 100 und auf der Autobahn ohne feuchte Hände hoch bis auf 205 km/h (Werksangaben). Man spürt, mit dem Vornamen Abarth ist das Frauenauto Cinquecento echt auf den Mann gekommen: Er prügelt sich nicht mehr mit den Mama-Einkaufswagen. Erstens, weil er mit tiefen Stoßfängern, Schwellern, Dachspoiler und Diffusor nun einen ganz anderen Stil pflegt als die Bin-ich-nicht-süß-?-500er-Fraktion. Und zweitens, weil er diesen Stil auch auslebt.

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