Die 8. Generation seit 1972. Und der mutigste Civic bis heute. Überrascht. Wirft Fragen auf. Zur Form, zur Zweckmäßigkeit, zum Fahrgefühl. Test: Honda Civic 2.2 i-CDTi.
Die Zukunft hat exakt 482 Seiten. Sie stellt zumindest hier mal keine Fragen. Der neue ist, obwohl optisch von morgen, Selbsterklärer. Draußen ist der Erklärungsbedarf größer als während des Studiums des dicken Bedienhandbuchs. Passanten hin und her gerissen zwischen Erschrecken, Staunen und Entzücken. Das futuristische Design wirft Fragen auf, beantwortet sie aber nicht so gleich. Kanten prallen auf den 4.248 Millimeter Karosserielänge auf Rundungen. Dreiecke (Nebelscheinwerfer, Türgriffe, Auspuffblenden) dominieren. Die Windschutzscheibe steht brutal flach zum Feuerball – was vielleicht die kraftvolle Klimaanlage erklärt. Im ersten Civic dominierte das Motorgeräusch, hier reibt sich, den laufruhigen Diesel übertönend, die windschnittige Form bei höherem Tempo hörbar am Wind.
Früher sah man mehr. Diesmal sollte man es nicht der eigenen Alterskurzsichtigkeit zuschreiben. Sichtlich bemüht hat Honda zwar versucht, die A-Säulen aus dem Blick zu räumen. Trotzdem stellt sich die fahrernahe Säule in Linkskurven oder beim Linksabbiegen massiv in den Blick. Erwartet man beim Zurückstoßen mehr Ungemach von der Zahnspange im Heckfenster, so erfüllt er sich mit der ultrabreiten C-Säule: Verkehr nicht sehen, wo welcher ist – ein Defizit, an das man sich nicht gewöhnen will.
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