Autotest

VW Lupo 3L Test

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Bei einem Literpreis von einem Euro und mehr darf gefragt werden: Wie wird Autofahren günstiger? Wir fuhren zwei Sparmobile und geben Antwort. Diesel oder Gas? Test VW Lupo 3L –  Test Volvo V70 Bi-Fuel (2002).

VW 3 Liter Lupo Test

Gemein ist der Wille zur Sparsamkeit. Größe, Gewicht und Konzept unterscheiden sich grundlegend: Sparsamer TDI, Leichtbau und Automatik beim Lupo 3 Liter von VW, ein 96 Liter-Gastank zusätzlich zum Benzintank (68 Liter) beim Volvo V70 Bi-Fuel. Der kurze Wolfsburger (3,53 Meter) spart mit Diesel, der Schweden-Kombi (4,73 Meter) mit Gas.

Dabei muss auf Leistung nicht verzichtet werden: Der Dreizylinder-TDI mobilisiert aus 1,2 Litern Hubraum 61 PS bei 4.000 U/min und maximal 140 Newtonmeter bei schon 1.800 U/min.

VW 3 Liter Lupo Cockpit

Der kleine Dieselmotor hat mit dem 830 Kilogramm schweren 3L ein leichtes Spiel. Die massive Anfahrschwäche gepaart mit der unharmonischen Tiptronic-Automatik nervt zwar etwas, die Tendenz zum Untersteuern ist zwar ausgeprägter und die Ausstattung etwas karger als in anderen Lupos (Fensterkurbeln!), ansonsten hat aber auch der 3L in Sachen Fahrwerk, Komfort und Verarbeitung die Qualitäten seiner Modellbrüder.

Zudem kostet er zwar viel (14.200 Euro), verbraucht aber konkurrenzlos wenig: 3,0 Liter im Eco-Modus, 4,5 Liter im Testmittel, 5,7 Liter Diesel maximal. Und das bei günstigen monatlichen Unterhaltskosten.

Nach Betriebskosten ist der 3L (mit dem Smart CDI) sogar das sparsamste Auto auf dem Markt. Warum sich dann noch mit der Eco-Taste kasteien? Ums Temperament ist´s dann – unterhalb von 2000 U/min im Dreiliterbetrieb – geschehen. Besser und flotter geht´s ohne „Eco“ oder mit der Tiptronic voran.

Volvo Kombi mit Gasantrieb Test

Das Temperament des Volvo V70 Bi-Fuel – wir fuhren den Vergleich noch mit dem Modell der letzten Serie (Baujahr 2000); zum aktuellen Bi-Fuel unten mehr – wird allein durch die 1,6 Tonnen Leergewicht eingebremst.

Der elastische 2,4-Liter-Fünfzylinder steht mit 140 PS bei 5700 U/min und 220 Newtonmetern (bei 3.750 U/min) gut im Futter. Der Kombi besticht durch die Harmonie seiner Eigenschaften: Fahrkomfort, Fahrleistungen, Sicherheit, Verarbeitung und Qualitätsanmutung sind tadellos. Für die Automatik (Serie) und den Motor gibt es nur Lob. Nur dasTypenschild, der Gastank im Gepäckraum und die doppelte Tankanzeige enttarnen den V70 als Bi-Fueler.

Gestartet wird immer mit Benzin. Per Tastendruck geht es dann auf Gasbetrieb. Der Wechsel, der auch während der Fahrt möglich ist, erfolgt ohne merkliche Leistungseinbußen. Nach etwa 250 Kilometern ist der Tank leer. Gastanken ist eine saubere Sache: Nichts riecht, nichts tropft. Gegenüber dem Benzinbetrieb (Testverbrauch 9,8 Liter) lassen sich 50 Prozent Treibstoffkosten sparen.

Obendrein ist die Schadstoffbilanz auch noch positiver – Kohlendioxid: minus 22%, Kohlenmonoxid: minus 82%, Stickoxide: minus 90%. Die Nachteile: Nur etwa 200 Gastankstellen in Deutschland (cirka 600 europaweit).

Zudem ist der Kofferraum des V70 Bi-Fuel klein (1,05 Meter Ladefläche) und unvariabel – was man einsichtig beim Nachfolger geändert hat: Beim neuen Volvo V70 Bi-Fuel mit Unterflur-Gastanks steht der Gastank nicht mehr wie eine Barriere mitten im Gepäckraum.

Die Kosten- und Ökobilanz stimmt schon beim alten Modell, denn der Aufpreis zum reinen Benziner hat sich mit dem V70 Bi-Fuel schon nach etwa 25.000 Kilometern amortisiert. Der VW Lupo 3L benötigt nur 15.000 Kilometer, dann ist der Mehrpreis gegenüber der Basisversion ausgeglichen – der Wermutstropfen: 15.000 Kilometer pro Jahr, sieben Jahre lang. Trotzdem: Mit keinem Diesel ist eine Reise günstiger.

Die Reichweite (Tank: 34 Liter) liegt wie beim Volvo etwa bei 1.000 Kilometern. Der Trennkostler Volvo V70 Bi-Fuel offeriert daher mit dem Gastank eine nicht für möglich gehaltene Qualität: Wer Gas gibt, spart. (er)

Weitere Informationen

https://www.volkswagen.de

https://www.volvocars.com/de

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