„Der umlaufende Bogen am Armaturenbrett erinnert an den Jaguar XJ“: Dieses die vorne sitzenden umspannende Innenraumdetail steht dem XE so gut wie dem Jaguar Topmodell XJ. Das offenbart Charme. Der getestete XE 20d Portfolio ist zwar nicht günstig (42.300 Euro), aber so mutet er im Innenraum auch an. Das Holz um den beim Start aufschwebenden Automatikdrehregler genauso wie das braune Leder.
„Bequeme Sessel“: Der Jaguar XE bietet sehr gute Sitze mit straffer Polsterung und bequemer Unterstützung im unteren Rücken und dazu reichlich Seitenhalt. Das Bedienen auf dem Monitor artet nicht mehr zum Rate-Such-Warte-Spiel aus (wie früher in einigen Jaguars), sondern Intuition bringt einen schon weiter. Klingt doch gut, wie das Soundsystem von Meridian. Und auch sonst geizt dieser XE nicht mit Ausstattung. Der Notbremsassistent, die verschiedene Perspektiven einblendende Rückfahrkamera, der Parkassistent, das kontraststarke Head-up-Display oder der Wifi-Hotspot sind im Testwagen inklusive.
„Meine Hose ist schmutzig“: Die Kopf- und Beinfreiheit im Fond fällt – der BMW 3er lässt grüßen – für Langbeinige und Sitzriesen kompakt aus und der Einstieg schmal. Der verschmutzte Einstiegsbereich im Fond direkt unterhalb der Tür resultiert im Testwagen offensichtlich aus einer nicht effektiv abdichtenden Türdichtung, was der Hose eines hinten einsteigenden Mitfahrers etwas zusetzte. Auch dass der Einfüllstutzen des AdBlue-Tanks links hinten im Kofferraum sitzt, in dem 455 Liter unterkommen, ist beim Nachfüllen mit unruhiger Hand eher suboptimal.
Soviel englischen Charme bietet keiner in der Mittelklasse. Soviel Fahrspaß bot noch kein Jaguar in diesem Segment wie der XE mit einer sensiblen Lenkung und dem sportiven Fahrwerk. Der 2,0-Liter-Diesel hängt mit den 180 Pferden so wunderbar kraftvoll am Gas, dass es eine Freude ist, aber er schnurrt nicht, sondern knurrt. Das tut ein Jaguar in freier Wildbahn eher selten. Die Katze, dein Freund? Aber sicher, wenn man den gelegentlichen Kater der Katze akzeptiert.
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