Neuheiten & Automesse
Autonom Fahren bei Toyota-Lexus: Gute Aussichten
Der neue Lexus LS: Evolution oder Revolution?
Mit dem Erstling wandelte Lexus auf Daimlers Spuren. Im Jahr 1990 begann alles in den USA. Der erste Lexus, der LS 400, glänzte mit gediegenem Komfort, höher Fertigungsqualität, großer Zuverlässigkeit und mit gepflegter Laufkultur. Dabei sah der LS 400 Daimlers S-Klasse aber verblüffend ähnlich.
Der neue Look
Das lässt sich vor dem neuen LS stehend nicht mehr behaupten. Das Design des imposante 5,24 Meter langen LS mutet nicht mehr still und angepasst an, sondern progressiv. Die Coupéhafte Silhouette der fünften Generation, die sich vom konservativen Stufenheck zum Fließheck gewandelt hat, lässt die Oberklasselimousinen von Daimler und BMW mir ihrem braven Stufenheck beinahe etwas alt aussehen.
Höher gelegt
Im Vergleich zum aktuellen LS fällt der neue Lexus LS, der in Deutschland erst 2018 auf den Markt kommt und in seiner US-Ausführung schon zum Test bereit stand, mit 1,45 Meter Höhe um 1,5 Zentimeter niedriger aus. Deshalb lässt sich die Neuauflage ab Werk höher legen: Sobald die Limousine mit dem Smartkey entriegelt wurde, hebt sie sich, erkennbar an mehr Luft im Radkasten, automatisch etwas an, was den Einstieg erleichtert, der sich mit den Sitzwangen, die sich absenken, nochmals bequemer gestaltet.
Der gastfreundliche LS
„Omotenashi“ ist im Japanischen nicht nur ein wichtiges Wort. Die japanische „Gastfreundschaft“ fühlt man im neuen Lexus LS immer wieder. Nach dem Einstieg auf den Vordersitzen bei der 28-fach elektrischen, es jedem Recht machenden Sitzverstellung oder gebettet auf den Ottomanen im Fond (mit Shiatsu-Massage) und im Umfeld. Das präsentiert sich mit der natürlichen Holzmaserung und dem an den Türverkleidungen funkelnden „Kinko“-Glas traditionell japanisch.
Ebenfalls japanisch dezent mutet die Stille im Innenraum an, die mit Antischall (entgegengesetzten Schallwellen) realisiert wird. Einen großen Teil zum hohen Fahrkomfort tragen auch der lange Radstand (3,13 Meter) und das neue Fahrdynamiksystem (VDIM) bei.
Mit intuitiver Fußgängererkennung
Das VDIM („Vehicle Dynamics Integrated Management“) sorgt im Verbund mit aktiven Stabilisatoren und aktiver Allradlenkung für eine hohe Fahrsicherheit. Daneben sichern den neuen LS die steife Karosse und das Safety System+. Darüber hinaus ist optional erstmals ein neu entwickeltes Sicherheitssystem mit der weltweit ersten intuitiven Fußgängererkennung und mit aktiver Lenkung im neuen LS mit an Bord.
Das System arbeitet im ersten Test sehr eindrucksvoll: Der LS steuert mit exakt 63 km/h frontal auf einen Fußgänger-Dummy zu. Ein Unfall scheint aus der Fahrerperspektive nun unvermeidlich zu sein, doch im letzten Moment umsteuert der Lexus den Dummy.
Das ist deshalb höchst eindrucksvoll, weil es vollautomatisch geschieht und weil dem System für das Ausweichmanöver nur Sekundenbruchteile bleiben, nachdem es registriert hat, dass der Fahrer nicht reagiert. Im Ernstfall wäre damit ein Leben gerettet, was im praktischen Test plastisch klar macht, was von Toyotas Sicherheitsphilosophie in Zukunft noch zu erwarten ist – „Towards zero accidents“.
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