Autotest
Seat Ibiza 1.0 im Test: Halbe Klasse besser
Was sagt der Autotester im Test über den Seat Ibiza 1.0 TSI?
Es liegt nicht nur am Inselnamen und am spanischen Design. Im Seat Ibiza wird einem auf einer kurvigen Landstraße warm ums Fahrerherz, und der Dreizylinderturbo von VW liefert jetzt auch in der Laufkultur.
Der im Test gefahrene, mit 115 PS stärkste Dreizylinder im Ibiza dreht flott und leichtfüßig hoch und beschleunigt den Spanier in 9,3 Sekunden aus dem Stand auf 100 und weiter bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 195 km/h.
Erst unterhalb von 1.500 Touren schüttelt sich der kleinvolumige Motor. Also hält man ihn mit dem sehr gut zu schaltenden Sechsgang-Schaltgetriebe einfach über dieser Drehzahl. Das gelingt, im Gegensatz zu früher, richtig gut. Die Gangabstufung passt. Mit eineinhalb tausend Touren gleitet man so im hohen Gang locker durch die Stadt. Auf der Autobahn fällt das Drehzahlniveau nicht hoch aus. 2.650 U/min bei 130 km/h im 6. Gang, wenig für so wenig Hubraum. Und dank der verbesserten Dämmung hört man wenig davon.
Nur 999 Kubik, aber klasse am Gas – Besonders im Sportmodus klebt der 115-PS-Dreizylinder spontan und antrittswillig am Gas. Auf der Autobahn bei 120 km/h schiebt er schön an, bis ihm beim Zwischenbeschleunigen bei höherem Tempo, erwartbar bei 999 Kubikzentimeter Hubraum, die Luft ausgeht.
Handling und Komfort geben sich die Hand. Erstmals im Ibiza. Der Ibiza rollt im Test nur über derben Fugen und Rillen rau ab. Die relativ direkt abgestimmte Lenkung sorgt für Fahrspaß. Sie arbeitet feinfühlig und präzise und gibt gute Rückmeldung. Und auch wenn es ans Bremsen geht, verzögert der neue Ibiza mit guter Dosierbarkeit und feinerem Ansprechen.
Nur hinten herum glänzt der Seat im Gegensatz zu ganz zu früher (Generation 2 und 3) nicht mit Übersicht: Schmale Heckscheibe, hoch ansetzende Glasfläche, danke für die Rückfahrkamera.
Warum gerade den?
Raum eine halbe Klasse höher, Komfort eine halbe Klasse besser. Die fünfte Generation des Ibiza gefällt auch mit guter Sicherheit und zeitgemäßem und unkompliziertem Infotainment. Ohne dass der traditionell etwas sportivere Spanier, und das ist vielleicht das Beste, an Flinkheit und Leichtigkeit einbüßt: direkt die Lenkung, zackig das Schaltgetriebe, unbeschwert das Handling. Das alte Ibiza-Gefühl. Nur besser.
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