Autotest
Ford Mondeo Turnier Vignale 2.0 TDCi Bi-Turbo Test: Volle Packung
Was sagt der Autotester im Test?
Der stärkste Dieselmotor steht´s – Der 2,0-Liter-Vierzylinder mit sequenzieller Biturbo-Aufladung sendet im Mondeo Turnier 2.0 TDCi Bi-Turbo 210 PS und 450 Nm an die Vorderräder. Das wirkt. In 8,1 Sekunden sind die 1,6 Tonnen auf Tempo 100 und maximal mit 228 km/h unterwegs – nur 5 km/h langsamer als die Vignale Limousine. Die 8-Gang-Automatik hält den Puls niedrig, außer man legt mal wieder aus Versehen „S“ ein, was passiert, weil „D“ nicht, wie vertraut, die letzte Position am Hebelweg einnimmt.
In „Sport“ beißt der Diesel unmittelbarer am Kurvenausgang, kommt aber auch langsamer wieder von den Drehzahlen herunter. Das nimmt ihm die Leichtigkeit, macht den Antrieb wegen der guten Dämmung und aktiven Geräuschunterdrückung aber kaum lauter als einen etwas rauer laufenden Benziner – Test bestanden.
Lenkung, Fahrwerk, Bremsen: alles im Lot – Die adaptive Lenkung des Mondeo Turnier 2.0 TDCi Bi-Turbo Diesel arbeitet leichtgängig, präzise und macht den Kombi für seine Größe handlich. Das fällt auf. Die Straße nicht, denn der limousinenhafte Komfort des 4,87 Meter langen Mondeo Turnier bügelt es aus, ohne dass der Spaß an flotten Kurven verloren geht. Auch die Vordersitze sind bequem. Das kann man nach 500 km am Stück sagen – Test bestanden.
Die meisten Details sind gelungen, nur wenige nicht – Das schlüssellose Öffnen und Verschließen ist nicht nur an den vorderen Türen, sondern an allen vier Türen über die Sensorflächen möglich. Der auf langer Tour kommode Radartempomat ist schnell auf der Lenkradspeiche in der Wahldistanz zum Vordermann eingestellt und die Tempolimitwarnung im Tacho blinkt warnend, aber nicht sofort, wenn das Geschwindigkeitslimit nur um ein paar km/h überschritten wird. Der Kompass zwischen Tacho und Drehzahlmesser, der die amerikanischen Wurzeln des Mondeo verrät, hilft nicht nur Orientierungslosen. Die auf die Windschutzscheibe projizierten Warn-LEDs, die wir auch im neuen Astra von Opel schätzen, sind ein guter Beitrag zur Fahrsicherheit. Und Luxus wie die dreistufige Sitzheizung oder die Lenkradheizung ist bei sieben Grad minus keiner mehr, sondern eine Wohltat.
Zur Seite hin ist der Mondeo Turnier, bis auf die Partie um die flach verlaufenden A-Säulen, übersichtlich. Wegen der langen Fensterlinie. Die Rückfahrkamera entschärft das weit vom Fahrerplatz entfernt liegende Heckfenster. Auch das, was sich direkt vor der Nase auftut, die Instrumente und das Display des Bordcomputers, liegt gut im Blick. Mancher Bedienweg überzeugt weniger. Da auf dem Touchscreen keine direkte Tastfläche existiert, geht der Weg beim Aktivieren der Lenkradheizung oder der Navi immer übers Hauptmenü. Das erfordert zwei Schritte, wo sonst nur einer nötig wäre. Auch die „+/-„-Tastflächen für die Temperaturregelung auf dem 8-Zoll-Touchscreen erfordern mehr Aufmerksamkeit als ein simpler Drehregler – die Moderne ist manchmal kein echter Fortschritt.
Warum gerade den?
6,4 Liter für 210 PS – So wenig verbraucht der nach 46.450 Euro verlangende Mondeo Turnier 2.0 TDCi Bi-Turbo Diesel Vignale im Test. Das entspricht nicht der Werksangabe von 5,2 l/100 km, ergibt aber doch eine propere Kraft-Verbrauchs-Raum-Situation. Zum Reisen gibt es, obwohl der Ford Mondeo in der neuen Generation auch als Hybrid im Angebot steht, immer noch nichts ökonomischeres als einen Dieselmotor. Und für die Familie und im Alltag, soll es ein Mondeo sein, nichts besseres als die Kombiversion Turnier.
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