Aus mächtigen 20 Litern Hubraum produzierte der erste Motor Rudolf Diesels 1897 schmächtige 18,3 PS. Wegen der ausladenden Maße und der wenig einladenden Laufkultur des Motors war an den Einbau in einen Personenkraftwagen noch nicht zu denken.
Hundert Jahre später passt der Diesel auch in den kleinsten Wagen und ist mit den neuen großen Dieselmotoren von Audi, BMW und Mercedes sogar in der automobilen Oberklasse salonfähig. Wir fragten uns: Was hat der Diesel hier verloren und fuhren einen BMW 740d (Vormodell) und einen Seat Arosa 1.7 SDI (Modelljahr 1999) im Test.
Bis auf den gemeinsamen Dieselmotor könnten die Unterschiede zwischen den Kontrahenten nicht größer sein. Stattliche 56.000 Euro und satte 1000 Kilogramm Gewicht trennen den Seat Arosa 1.7 SDI vom BMW 740d.
Der Arosa (Länge: 3,53 Meter) ist einer der kürzesten und preiswertesten, der 740d (4.98 Meter) einer der größten und kostspieligsten Diesel Deutschlands – eine sehr vergnügliche Art, viel Geld anzulegen: Der elastische und schubgewaltige Biturbo-Common-Rail-Diesel drückt den zwei Tonnen schweren Heckantriebler vehement nach vorne, das tiefe V8-Grollen macht Lust auf mehr. Schon bei 1.750 Umdrehungen erreicht der Vierliter-Motor sein Drehmomentmaximum von 560 Newtonmetern – ein vergleichbarer Benziner kann dies nicht leisten.
Der 740d, der beachtliche 242 km/h schnell sein kann, besticht zudem durch seine ausgezeichnete Laufkultur: Bei einer Reisegeschwindigkeit von 200 km/h herrscht distinguierte Stille. Der Diesel dreht gerade einmal mit 3.250 Umdrehungen.
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