BMW 740d und Seat Arosa 1.7 SDI: Vergleich

Bei gleicher Drehzahl und dann anliegenden 140 km/h kommen im Arosa Gedanken an Distinguiertheit nicht auf. Der 60 PS starke 1,7 Liter-Direkteinspritzer ist bei hohen Drehzahlen und beim Kaltstart zu laut.

Im unteren und mittleren Drehzahlbereich aber, ist das Geräuschbild des Motors von gewinnenderem Charakter. In den unteren Gängen entwickelt der drehmomentstarke und leichte Frontantriebler (115 Nm bei 2.200 U/min, 1.035 Kilogramm) zudem ein erkleckliches Temperament – einem gleichstarken Benziner steht er hier nicht nach.

Allein im langen fünften Gang ist die Beschleunigung verhalten. Alles in allem ist der Arosa 1.7 SDI ein sehr harmonischer, erstaunlich komfortabler Kleinwagen. Die Transplantation des relativ großen Diesels in das kleine Auto ist gelungen. Allein an Kofferraum (130 Liter) und Fußraum hinten mangelt es doch arg.
In der großen Limousine herrscht dagegen keinerlei Mangel: Der Komfort des 740d ist erhaben, die Automatik schaltet weich, die Klimatisierung ist erstklassig, das Interieur gediegen.

Der kräftige Diesel lässt das hohe Fahrzeuggewicht vergessen, das Handling ist agil und sicher – allein zehn Airbags (Arosa: zwei) schützen die Insassen. Zwei Kritikpunkte zum Schluss: Die leichte Anfahrschwäche und die zu schwergängigen Türen. Mehr ist am größten Diesel von BMW nicht zu bemängeln.

Zu keiner Kritik veranlasste auch der Verbrauch: 9,9 Liter konsumierte der 740d im Test, 4,9 Liter der Arosa 1,7 SDI. Diese Sparsamkeit schont zugleich die Umwelt und die Kasse und wird im Vergleich mit dem gleichstarken Benziner nicht durch Askese an Leistung und Fahrkomfort erkauft. Somit ist nach dem Test des großen und des kleinen Diesels die Frage gestattet: Wozu noch ein Benziner? (2001)