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Seat León 2.8 V6 Allrad Test: Leon Lässig

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Wo Sport darauf steht, ist nicht immer Sport drin. Diese Erfahrung hat jeder Autotester mehr als einmal gemacht – Aber nicht hier: Test Seat Leon 2.8 V6 4×4.

Leon 2.8 Allradantrieb Test

Nun nimmt unser Tester wieder in einem Fahrzeug Platz, das seine Sportsmannschaft hauptsächlich durch den großen Motor und die sportive Attitüde rechtfertigt – und stellt fest: Auch der León 2.8 V6 vom Rallye-Weltmeister Seat ist kein Sportfahrzeug reinsten Wassers. Was ihm jedoch – das sei schon vorab berichtet – sehr gut zu Gesicht steht.

Den stärksten Eindruck hinterlässt nach den ersten zwei Kilometern Autobahn das Fahrwerk: Absolute Härte ist hier nicht zu bemäkeln. Von wegen, der Unterbau verbindet beeindruckende Straßenlage mit gutem Komfort.

Der León spürt die Bodenwellen, Spurrillen und sonstigen Untiefen des Belags zwar akustisch auf (vernehmliche Abrollgeräusche), federt das ganze Auf und Ab aber lässig weg.

Auch sonst ist sein Naturell nicht kompromisslos sportlich: Er hat nicht wie ein rechter Sportwagen zwei, sondern gleich vier Türen. Die Lenkung ist präzise, aber nicht unerbittlich direkt.

Die Anschlüsse des Sechsgang-Getriebes sind bündig, die Schaltwege könnten jedoch kürzer sein. Der schöne 2.8-Liter-V6-Motor ist ein Musterbeispiel von Elastizität, aber keine tosende Drehorgel.

Die Leistungsabgabe des Sechszylinders geht gleichmäßig kraftvoll, fast lässig vonstatten. Der tief und heiser säuselnde Spanier brüllt seine Leistung, immerhin 204 PS, jedoch nicht unflätig heraus wie deutsche Mallorca-Touristen nach dem dritten Eimer Sangria den „Anton“, sondern ist, besonders wenn die Drehzahlen im Keller bleiben, ein kultivierter Geselle.

Sechs Zylinder und eine gute Dämmung machen ganz einfach ruhig. Nur wenn der León sich in Drehzahlgefilden um die 6000/min in Rage dreht, klingt er wohlig zornig.

Seat Leon 2.8, Cockpit, Armaturenbrett

Mit dem gewichtigen Motor und dem permanenten Allradantrieb ist der fast 1,6 Tonnen wiegende León in seiner Klasse ein schwerer Junge. Bemerken tut man es kaum – im Gegenteil: Der León will die Kurve, braucht die Kurve, giert nach der Kurve – oder braucht, will oder giert der Pilot?

Tatsache ist, der Unterschied zwischen Gerade und Kurve liegt aufgrund der unbändigen Traktion nicht unbedingt in der Durchfahrtsgeschwindigkeit. Gut kontrollierbares Untersteuern kündet bei forcierter Gangart von den ersten Grenzen, bis das ESP später sanft regelnd eingreift.

Die Bremsen tun dem Ort entsprechend tatkräftig und standfest Dienst. So bewegt, nimmt sich der León aber ganz locker mehr als 11,6 Liter (Testverbrauch) aus dem 62-Liter-Tank.

Seat Leon, hinten sitzen, Rücksitze

So bewegt lernen die Passagiere auch die hervorragende Qualität der mit Stoff und Leder bezogenen Sportsitze kennen: Ihr Talent zum unbedingten Seitenhalt.

Selbst im Fond sind sie als eng taillierte Einzelsitze ausgeformt. Weil die Vordersitze aber etwas massig ausfallen, bleibt dahinter nicht mehr viel Platz für die Beine.

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