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Mini Cooper und Mini Cooper S Fahrbericht

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Größer, komfortabler und mit einem Dreizylindermotor. Der neue Mini macht einiges anders. Und vieles besser – Fahrbericht Mini Cooper und Mini Cooper S.

Mini Cooper S 2014 Testbericht

Der neue, deutlich gewachsene Mini wirkt wie Gulliver unter seines gleichen, den anderen Mini-Generationen. Trotzdem erinnert die Generation 2014 an den Ur-Mini von 1959. Vielleicht liegts am Hexagon-Kühlergrill, ganz sicher an den Heckleuchten.

Und das, obwohl das Prinzip von 1959: „vorne gerade begonnen, hinten schon zu Ende“, nicht mehr aufgeht. Nicht mit der „spitzen“ Frontpartie und nicht mit der historischen Rekordlänge von 3,82 Meter. Auch im Vergleich mit dem Vormodell hat er in der Länge um beträchtliche 9,8 Zentimeter und in der Breite um 4,4 Zentimeter zugelegt – eine neue Dimension: more mini.

Mini Cooper 2014 3-Zylinder Fahrbericht

Mehr Breite kommt fahrdynamisch gut. In der Spurweite sattelt der Mini um 4,2 und 3,4 Zentimeter vorne und hinten auf. Obwohl er deutlich länger und breiter baut, ist er nur ein Minimum höher (+ 0,7 cm).

Auch ein Grund dafür, warum er auf dem Asphalt geht wie Schmitts Katze vor dem Duschkopf: spritzig. Die elektromechanische Servolenkung (serienmäßig mit Servotronic) rotiert unmittelbar, lebensecht. Der Mini liegt prächtig, und das ein Stück kommoder mit neuer Achsbestückung (Eingelenk-Federbein-Vorderachse, Mehrlenker-Hinterachse). Damit steht er auf 15 bis 18 Zoll seinen Mann, obwohl er sich genauso flott in die Herzen der Frauen verfährt.

Mini Cooper S: SitzeMini Cooper 2014 Test: hinten sitzen

Der um 28 Millimeter gewachsene Radstand offenbart praktische Vorzüge: Den sich daraus ergebenden größeren Sitzverstellbereich der Vordersitze, den leichteren Zugang nach hinten sowie eine um 2,3 Zentimeter längere hintere Sitzfläche, was Sitzen für Langbeiner nicht ganz so beklemmend macht. Nur noch verdammt eng. Mini Cooper 2014: hinten, Sitze umklappbar

Der Kofferraum hinter der zweigeteilten Fondsitzlehne legt um ein Viertel zu. Ein Volumen von 211 Liter (bisher: 160) ist das Ergebnis. Das Gewicht fällt trotz erweiterter Ausstattung geringer aus und aerodynamisch segelt der Jahrgang 2014 mit aktiven Kühlluftklappen, verkleidetem Unterboden und Luftleitelementen im oberen Bereich der C-Säule besser im Wind (Cw-Wert: 0,28).

Das Dach samt der Außenspiegel sind im Cooper, Cooper S und Cooper D ohne Aufpreis in Kontrastfarbe zu bestellen. Genauso gehören von Hause aus Frontairbags, Seitenairbags und seitliche Curtainairbags sowie die Reifen-Pannen-Anzeige und die teilaktive Motorhaube zum Serienpackage jedes neuen Mini.

Mini Cooper Fahrbericht 2014

Außen hui, innen hui. Dort hält der neue Mini, was er draußen verspricht: hochwertig im Design und mit Wohlgefühl beim Anfassen. Die neuen Sitze, so der erste Eindruck, sind bequemer und bieten viel Seitenhalt.

Tempo im Blickabseits suchen ist Vergangenheit, das Kombiinstrument auf der Lenksäule die bessere Zukunft. Fensterhebersuchen fällt im neuen Mini ebenso flach. Die Schalter befinden sich, wie sich das gehört, nun nah am Fenster. Man könnte beinahe sagen, der Mini ist vernünftiger geworden, aber trotzdem will er spielen.

Mini Cooper S 2014: Cockpit, Lenkrad

Etwa mit dem eigenartigen LED-Farbkringel rund um den Farbmonitor, auf dem die Daten von Navi, Entertainment und Telefon auflaufen. Die Farben wechseln. Anfangs geht das auf die Nerven. Später bemerkt man den Sinn. Zum Beispiel, wenn man sich dem Ziel nähert, und die Navi das mit changierenden Farben kundtut.

Wer sich am Motoranmachen versucht, sucht. Der Start-Stop-Knopf sitzt nicht nah am Lenkrad, sondern ein Start-Schalter in der Mittelkonsole – „Besser“, sagt Mini. „Zumindest gewöhnungsbedürftig“, wir.

Mini Cooper 2014: innen, Innenraum

Genauso auf die Konvention pfeift das optionale Head-up-Display (HUD). Weil die Windschutzscheibe im Mini altmodisch steil – gut so im Sommer – steht, werden die Daten auf einer transparenten Projektionsfläche, die aus der Oberseite der Armaturentafel herausragt, aufgespielt.

Da der neue Tacho aber nun nur knapp darunter sitzt, tut das HUD nicht wirklich Not. Wer unter Mini firmiert, kann getrost auch auf den Einparkassistenten und die Rückfahrkamera verzichten.

Mini Cooper S Test 2014

Der Mini geht schwer nach vorne. Am gefühlsechtesten mit dem neu entwickelten 2,0 Liter-TwinPowerTurbo. Der ist im Cooper S entweder mit dem Sechsgang-Schaltgetriebe oder mit der Sechsgang-Automatik oder der Sechsgang-Sport-Automatik liiert und bietet bei 4.700 Umdrehungen knackige 192 PS und zuvor schon, bei 1.250 U/min, ein Kraftfundament von 280 Nm.

Mit dem Modus „Sport“ wird das Ansprechen aufgewürzt. Aber auch so ist der S ein scharfer Junge mit dem Potential seiner 6,8 Sekunden und maximal 235 km/h. Mit klassischem Auspuffrülpsen beim harten Gaswegnehmen.

Mini Cooper 2014 gewachsen: Test

So muss das sein, so war es schon im Mini Cooper S mit dem Kompressor. Im Gegensatz zu früher mit vorbildlichem Verbrauch (Werksangabe: 5,2 bis 5,8 Liter). Noch weniger nehmen die neuen Dreizylinder-Diesel mit 1,5 Liter Hubraum und 95 (Mini One D) oder 116 PS (Cooper D): durchschnittlich 3,4 bis 3,8 Liter.

Und der Dreizylinder-Benziner? Holt im Mini One aus 1.233 Kubik 102 PS und im Cooper aus 1.499 Kubik ein Output von 136 PS. Letzter fühlt sich gut an und fängt bei 1.250 Umdrehungen mit 220 Nm auch früh an. Der Cooper spurtet in vom Werk gemessenen 7,9 Sekunden auf 100 und sein Maximaltempo liegt bei 210 km/h. Bei einem Normverbrauch von 4,5 bis 4,8 Liter. Super.

Mini Cooper S Fahrbericht 2014

Der neu entwickelte Motor dreht flott und locker hoch und hängt leichtfüßig und vibrationsarm am Gas. Bei niedrigen und mittleren Drehzahlen klingt das noch gut, bei höheren mit dem hellen Klang des Dreizylinders nicht mehr so recht nach Mini. Also doch noch etwas, woran man sich erst noch gewöhnen muss. Oder man investiert statt in den Dreizylinder-Benziner (ab 19.700 Euro) zusätzliche 4.100 Euro in den traditionell korrekteren Vierzylinder im Cooper S.

 

Weitere Informationen

https://www.mini.de

 

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